Haustiere

Blutende Schweine – grauenhafte Zustände in Mastbetrieb

Der Verein gegen Tierfabriken erhielt kürzlich Foto- und Videomaterial, welches circa 1.000 Tiere einer Schweinemast in der Steiermark zeigt.

Christine Kaltenecker
Solche Bilder sollten zumindest seit September der Vergangenheit angehören.
Solche Bilder sollten zumindest seit September der Vergangenheit angehören.
VGT

Blutige Stellen an den Beinen, geschwollene Gelenke, große Schwielen und traurige Augen: Fotos eines steirischen Schweinemastbetriebes im Bezirk Leibnitz sind nichts für schwache Nerven und lassen wohl heute die Mittagspause vegetarisch ausfallen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) veröffentlichte die aktuellen Horror-Bilder und Videomitschnitte sofort, um das Tierschutzpaket der Regierung zu unterstreichen.

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    Der Verein gegen Tierfabriken deckte wieder einmal grauenhafte Zustände in einem Schweinemastbetrieb auf.
    Der Verein gegen Tierfabriken deckte wieder einmal grauenhafte Zustände in einem Schweinemastbetrieb auf.
    ©VGT

    Physisch angenehm?

    Die Anlage 5 der 1. Tierhaltungsverordnung (seit 01. September 2022 in Kraft) normiert in Punkt 2.1 klar, dass es einen eigenen Liegebereich für Schweine geben muss. Dieser wird auch spezifiziert. Er muss einerseits physisch angenehm sein, und andererseits ausreichend groß, sodass alle Tiere darauf gleichzeitig nebeneinander liegen können. Wenn eine Schweinehaltung also einen Spaltenboden für die Schweine vorsieht, dann muss es einen weiteren Bereich geben, der mit weicher Einstreu versehen ist und noch einmal so groß, wie eine bisherige Vollspaltenbucht. Im Branchenjargon wird das als TW100 System bezeichnet, also als ein Tierwohlstall mit 100 % mehr Platz.

    "Fast unbemerkt hat sich diese neue Vorschrift in die für die Schweinehaltung zuständige Verordnung hinein geschlichen. Doch da steht sie jetzt und sie muss gelten, wenn Österreich auch Tieren gegenüber ein Rechtsstaat ist. Die fürchterlichen Zustände in dieser Schweinefabrik sind zum Großteil darauf zurück zu führen, dass diese neue Bestimmung einfach nicht eingehalten wird", so VGT-Obmann DDr. Martin Balluch

    Anzeige!

    Der Betrieb, von dem die aktuellen Videos und Fotos vorliegen, ist aber ein einstreuloser Vollspaltenbodenbetrieb. Die vielen Verletzungen an den Beinen hätten mit einem physisch angenehmen Liegebereich vermieden werden können. Der VGT hat Anzeige erstattet und pocht darauf, dass der gesetzeskonforme Zustand hergestellt und den Schweinen eine eigene Liegefläche geboten wird. Balluch ist gespannt, ob die Behörden hier wieder nach Ausreden suchen, um die gesetzlichen Bestimmungen zu biegen, dass Schweine auch weiterhin abscheulich behandelt werden dürfen.