Blitz-Aus für Perez? Red Bull hat schon einen Plan

Eigentlich verlängerte Perez erst im Juni seinen Vertrag bei Red Bull um ein Jahr plus Option für eine weitere Saison. Trotzdem sitzt der 34-Jährige alles andere als fest im Sattel. Schließlich schaffte es der Mexikaner seit dem Grand Prix von China nicht mehr aufs Stockerl, ist enttäuschender Achter in der Fahrer-Weltmeisterschaft und hauptverantwortlich dafür, dass Red Bull in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft auf den dritten Rang abgerutscht ist, während Teamkollege Max Verstappen spätestens mit dem Regen-Sieg im Grand Prix von Brasilien nach dem vierten WM-Titel in Serie greift, bei noch drei ausständigen Rennen und einem Sprint 62 Punkte Vorsprung auf Verfolger Lando Norris hat.

Perez blieb auch in Interlagos ohne Punkte, kam im Chaos-Regenrennen auf den ernüchternden elften Platz. Und damit hinter den beiden Racing-Bulls-Piloten Yuki Tsunoda (7.) und Liam Lawson (9.), die beide in die Punkte fuhren, ins Ziel. Und sich große Hoffnungen machen dürfen, den 34-jährigen Mexikaner in der nächsten Saison zu beerben. Der Schnellere der beiden hat die besten Karten.

Notfall-Plan für Perez-Aus

Spätestens am Saisonende dürften die Perez-Tage bei den Bullen gezählt sein, zu schlecht waren die Leistungen in den letzten Monaten. Doch einem Bericht von "F1 Insider" zufolge könnte es noch schneller gehen. Demnach sei im Fahrerlager getuschelt worden, dass Perez schon nach dem Sao-Paulo-Rennen vor die Türe gesetzt werden könnte, sollte der Mexikaner Verstappen im WM-Kampf nicht unterstützen können. Dann hätte Lawson oder Tsunoda das Cockpit für den Rest der Saison übernommen, hätte der aktuelle Formel-2-Pilot Isack Hadjar seine Chance bei den Racing Bulls erhalten.

Diese Lösung hätte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko demnach bevorzugt. Im Gegensatz zu Teamchef Christian Horner, der Perez in den letzten Wochen auffallend stark kritisierte, nun aber auf die Bremse gestiegen sein soll. Dem Bericht zufolge wolle sich Horner aber nicht mit Perez´ milliardenschweren Sponsor Carlos Slim, einem der reichsten Männer der Welt, anlegen.

Noch zwei Wochen Zeit

Perez sitzt tatsächlich noch weiter im Red-Bull-Cockpit, von einem Bullen-Rauswurf ist auch fünf Tage nach dem Großen Preis von Brasilien keine Rede. Damit wird die Zeit bis zum Grand Prix von Las Vegas (24. November) immer kürzer, bleiben aber noch zwei Wochen Zeit, um die Perez-Entscheidung zu treffen. Red Bull, sonst eigentlich so gar nicht zimperlich, wenn es darum geht, Fahrer nach durchwachsenen Leistungen auszutauschen, scheint sich mit Perez besonders schwer zu tun.

Fakt ist jedenfalls: Neben den Sponsoreneinnahmen bringt Perez den Bullen auch Merchandising-Millionen. Marko verriet einst, dass mehr Perez-Fanartikel verkauft würden als von Formel-1-Star Verstappen. Ob dies allerdings die Einnahmenverluste aus der Konstrukteurs-WM wettmacht, ist offen. Nachdem das Weltmeister-Team des letzten Jahres auf Rang drei zurückrutschte, droht ein Minus von 20 Millionen Dollar.

Verstappen braucht Perez-Hilfe nicht

Perez könnte derweil vorerst gerettet haben, dass Dreifach-Weltmeister Verstappen im Regen von Interlagos keine Hilfe benötigte, mit einer Glanzleistung zu seinem 62. Rennsieg fuhr und damit auch die WM in Griffweite hat. "Vom Momentum her war es ein sehr starkes Wochenende von uns, wenn es um die Geschwindigkeit geht. Ich denke, von der Pace her war es eines der stärksten Wochenenden. Wir sind auf den Kurs gefahren und waren von Anfang an sehr konkurrenzfähig", meinte Perez noch nach dem Sao-Paulo-Wochenende. Aussagen, die schon da für Kopfschütteln gesorgt hatten.