Oberösterreich

Blackout rückt näher – jeder Dritte null vorbereitet

Bei einem Blackout ist die Infrastruktur überwiegend lahmgelegt. Jetzt erklärt ein Experte: Viele Menschen sind nicht genug für den Notfall gewappnet.

Johannes Rausch
Laut Zivilschutz sollte man im Fall eines Blackouts mindestens zehn Tage autark leben können. (Symbolbild)
Laut Zivilschutz sollte man im Fall eines Blackouts mindestens zehn Tage autark leben können. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

"Die Frage ist nicht, ob er kommt, sondern wann er kommt." Der Satz über einen drohenden Blackout von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) fiel erst unlängst. Im Falle eines kompletten Stromausfalls würden urplötzlich weite Teile der Infrastruktur ausfallen. 

Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass etwa ein Drittel der Menschen in Oberösterreich kaum oder gar nicht für einen Blackout gewappnet ist.

"Luft nach oben"

Bis jetzt haben die heimischen Haushalte noch keine ausreichenden Vorkehrungen für das Worst-Case-Szenario getroffen: "Wenn es um die Eigenvorsorge geht, gibt es Luft nach oben", sagt OÖ-Zivilschutzverband-Geschäftsführer Josef Lindner gegenüber "Heute". "Ziel ist, dass rund 70 Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung autark sind." Nach der Einschätzung von Lindner sind aktuell viele Menschen "noch nicht genug vorbereitet". 

"Wenn es um die Eigenvorsorge geht, gibt es Luft nach oben." OÖ-Zivilschutzverband-Geschäftsführer Josef Lindner

Um während eines Blackouts an Informationen zu kommen, wird vom OÖ Zivilschutzverband das mit einer Kurbel angetriebene Notfallradio empfohlen. Die Nachfrage nach den Geräten ist seit Beginn der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg stark angestiegen: "Die meistverkauften Produkte in unserem Shop sind das Notfallradio und die Notkochstelle", so Lindner

"Im städtischen Bereich merken wir, dass vor allem der Notfall-Toilettenbeutel häufig gekauft wird." 

OÖ-Zivilschutzverband-Geschäftsführer Josef Lindner: "Die Menschen sind noch nicht genug vorbereitet."
OÖ-Zivilschutzverband-Geschäftsführer Josef Lindner: "Die Menschen sind noch nicht genug vorbereitet."
OÖ Zivilschutz

Doch trotz regelmäßiger Warnungen ist ein Großteil der Bevölkerung noch nicht auf ein Katastrophen-Szenario vorbereitet. "Bei den großen Donau-Hochwassern hat man gesehen, dass eine der ersten Aufgaben der Einsatzkräfte war, die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen, weil das oder dort kein Vorrat angelegt war", so Zivilschutz-Präsident Michael Hammer im ORF. "Es kann also relativ schnell so eine Situation eintreten."

Der Zivilschutz empfiehlt, Reserven für eine Woche daheim zu lagern: Wasser, Obst, Gemüse, Mehl, Erdäpfel und Pflanzenöl sollten unbedingt vorrätig sein.

Jeder Bürger sollte für mindestens zehn Tage, besser zwei Wochen, autark leben können.

Diese Produkte sind im Alltag ganz selbstverständlich, in einer Krisensituation aber schlagartig überlebenswichtig. Der OÖ Zivilschutz rät grundsätzlich zu einem ausreichenden Lebensmittel- und Getränkevorrat. Außerdem sollte man technische Hilfsmittel wie ein Notfallradio oder eine Ersatzbeleuchtung für den Katastrophenfall parat haben. Broschüren zum Thema Blackout kann man hier downloaden.

Blackout kann für Mann tödlich enden

Für einen Linzer (65) kann ein kompletter Stromausfall fatal enden: Der Pensionist leidet an Schlafapnoe und ist auf ein Sauerstoffgerät angewiesen. "Der Apparat für die Luftzufuhr braucht sehr viel Strom", sagt er. "Heute" hat berichtet

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