Motor
Nachbarland plant Fahrverbot für E-Autos gegen Blackouts
In der Schweiz wächst die Sorge vor einer "Strommangellage" und einem Winter-Blackout. Jetzt drohen in der Krise sogar Fahrverbote für Elektroautos.
Die Wasserkraft der Schweiz könnte nach trockenen Sommern im folgenden Winter an ihre Grenzen stoßen. Im Winter importiert das Land große Mengen an Strom aus dem Ausland, vor allem Frankreich und Deutschland. 2021 sollen es laut "Golem" 5,7 Milliarden Kilowattstunden gewesen sein, die in das eidgenössische Netz zusätzlich eingespeist wurden.
Im Umkehrschluss bedeutet das aber: wenn in deutschen Windparks zufällig Flaute herrscht, oder die maroden französischen Atomkraftwerke wieder darnieder liegen, droht auch der Schweiz eine Strommangellage.
Deshalb rechnet auch unser Nachbarland nun zunehmend mit einem Blackout, oder zumindest kantonsweisen Abschaltungen der Elektrizität. Ein Entwurf der Schweizerischen Eidgenossenschaft mit dem Titel "Verordnung über Beschränkungen und Verbote der Verwendung elektrischer Energie", der ab dem 12. Dezember beschlossen werden soll, drastische Maßnahmen vor.
18 Grad in Wohnungen
Darin werden vier Eskalationsstufen skizziert: Zuerst würde die Regierung dringliche Sparappelle an alle Stromverbraucher richten. In weiteren Schritten gäbe es Komforteinschränkungen wie etwa ein Verbot von Objektbeleuchtungen bis hin zu einschneidenden Maßnahmen wie Betriebsschließungen.
In Stufe 3 soll es sogar eine Temperaturbeschränkung von 18 Grad in Privatwohnungen geben. "Netzabschaltungen sind nur als letztmögliche Maßnahme – als Ultima Ratio – vorgesehen", berichtet der TV-Sender SRF.
Die Sparmaßnahmen treffen in Eskalationsstufe 3 dann auch Elektroautos. "In einer schweren fortdauernden Mangellage kann die private Nutzung von Elektroautos auf zwingend notwendige Fahrten begrenzt werden", informiert der Schweizerische Rundfunk. Erlaubt bliebe aber die Nutzung für zwingend notwendige Fahrten wie Einkäufe, Arztbesuche und die Berufsausübung.