Oberösterreich
"Keinen Romantiker" – Wirt sucht Koch, spricht Klartext
Die Almhütten machen wieder auf. Ein Wirt sucht jetzt einen Koch. Doch er macht klar: "Es ist zwar sehr schön am Berg, aber auch sehr hart."
Auch hoch oben im Gebirge sind die Probleme oft dieselben wie unten im Tal. Max Verwagner weiß das nur zu gut: Er betreibt die Goiserer Hütte in der Nähe von Bad Goisern (Bez. Gmunden) mitten im idyllischen Salzkammergut. 2018 übernahm der gelernte Mechaniker die Pacht des auf rund 1.600 Meter Seehöhe gelegenen Hauses.
Der 46-Jährige aus Bad Ischl startet bald in sein sechstes Jahr als Wirt. Für die Sommersaison – von Mitte Mai bis Ende Oktober – sucht der leidenschaftliche Gastronom noch einen Koch.
"Muss kein gelernter Koch sein"
"Insgesamt brauche ich drei Angestellte hier, damit es läuft", sagt Verwagner im Gespräch mit "Heute". "Jetzt fehlt mir noch ein Koch. Es muss kein gelernter sein, ich suche einen Mann oder eine Frau mit Hausverstand."
Handwerkliches Geschick sei auch nicht von Nachteil. Verwagner zeigt sich grundsätzlich offen für Neues: "Ein gelernter Koch kann gerne seine eigenen Ideen einbringen."
Im Online-Inserat für die offene Stelle macht er deutlich: "Und bitte keine Romantiker oder Aussteiger." Nachsatz: "Es ist zwar sehr schön am Berg, aber auch sehr hart." Im Gespräch ergänzt Verwagner aber grinsend: "Als Gäste sind Romantiker und Aussteiger natürlich immer herzlich willkommen bei mir." Beworben hat sich bis jetzt leider noch niemand.
„"Als Gäste sind Romantiker und Aussteiger natürlich immer herzlich willkommen bei mir." Max Verwagner, Wirt der Goiserer Hütte“
Hektische Stoßzeiten
Generell werde die Arbeit auf einer Hütte manchmal unterschätzt. "Du musst auch als Koch immer präsent sein. Im Gegensatz zu einem Gasthaus unten im Tal weiß man hier nie, wann und wie viele Gäste kommen", erklärt der Pächter. Als Mitarbeiter brauche man viel Ausdauer. Denn vor allem zu den Stoßzeiten gehe es sehr betriebsam zu:
"Einmal mussten wir zwischen 12 und 15 Uhr 200 Gäste bedienen."
Der Hobby-Musiker – er spielt gerne auf seiner Steirischen Harmonika – kennt sich mit harter Arbeit in den Bergen aus: Zwölf Jahre hat er in der Gmundner Hütte am Traunstein "sporadisch" ausgeholfen, danach war er dort drei Jahre fix angestellt.
Ab 7.30 Uhr wird den Gästen Frühstück serviert, warme Speisen werden bis 19 Uhr an den Tisch gebracht. "Hier oben gibt es immer etwas zu tun, da geht es oft von Null auf Hundert", betont Verwagner.
Wer sich für die Stelle als Koch interessiert, kann ein Mail an [email protected] oder [email protected] schicken bzw. unter Tel. 06135 21450 anrufen.
„"Hier oben gibt es immer etwas zu tun, da geht es oft von Null auf Hundert." “
Ein durchschnittlicher Arbeitstag für einen Koch dauere etwa von 6.30 Uhr bis 22 Uhr, Ruhezeiten inklusive. Zusätzlich müsse man anfallende Vorbereitungen in der Früh und Reinigungsarbeiten am Abend ebenfalls bedenken, so der Wirt
Hüttenwirt mit Hilferuf
Auch auf dem Hochwechsel in Niederösterreich hat man mit Personalmangel zu kämpfen: "Hilfe! Eierlegende Wollmilchsau gesucht! Nach etlichen Versuchen, Mitarbeiter zu finden, probieren wir es jetzt einmal auf die ganz ehrliche Tour", machte etwa Veronika Marx vom Wetterkogler-Haus mit einem Facebook-Aufruf auf ihre Situation aufmerksam.