Niederösterreich

Bis zu 20% günstiger! EVN kündigt Preissenkungen an

Nach massiver Kritik gab die EVN am Mittwoch bekannt, Energie ab dem zweiten Halbjahr 2023 zu günstigeren Preisen anzubieten. Aber nicht automatisch.

Isabella Nittner
Die EVN war in letzter Zeit massiv in die Kritik geraten.
Die EVN war in letzter Zeit massiv in die Kritik geraten.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Endlich ist es so weit: Der niederösterreichische Energieversorger EVN kündigt für das zweite Halbjahr 2023 Preissenkungen an. Man kommt damit massiver, anhaltender Kritik zur Preisgestaltung des Unternehmens nach.

Bei Tarif-Neuabschlüssen könne man ab dem zweiten Halbjahr 2023 um bis zu 15 bis 20 Prozent günstigere Energie anbieten. Die Preissenkung soll bestehenden EVN-Kunden (Vertragsabschluss bis zum Stichtag 30.6.2023) bei einem neuen Tarifabschluss angeboten werden.

Entlastung

"Wenn die derzeitige internationale Preissituation stabil bleibt, kommt es dadurch zu einer Entlastung in dreistelliger Millionenhöhe", so Herwig Hauenschild, Geschäftsführer der EVN Energievertrieb GmbH&Co KG.

Die Details müssten aber noch im Rahmen der EnergieAllianz Austria erarbeitet werden, wie es in einer Aussendung der EVN heißt.

Fraglich ist auch, ob jenen Kunden, die kürzlich gekündigt wurden, um einen anderen Fixpreis-Tarif zu unterschreiben, die Neu-Abschlüsse zu günstigen Konditionen ebenfalls angeboten werden. "Selbstverständlich werden auch diese Kunden von den Einkaufsvorteilen profitieren", so EVN-Sprecher Stefan Zach auf "Heute"-Nachfrage. Genaue Details könne man in diesem Fall aber noch nicht nennen.

"Längst überfällig"

Die erste Reaktion auf die Ankündigung seitens der Politik ließ nicht lange auf sich warten. "Ich habe in der aktuellen Situation überhaupt kein Verständnis, wenn sich Energieversorger ein Körberlgeld auf Kosten unserer Landsleute verdienen. Daher müssen sich die gesunkenen Großhandelspreise auf den Stromrechnungen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher so schnell und deutlich wie möglich bemerkbar machen. Die angekündigte Preissenkung der EVN in der Höhe von bis zu 20 Prozent im Laufe der kommenden Monate ist gut und richtig und vor allem: längst überfällig", so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in einer ersten Stellungnahme. 

"Stopp dem Preiswahnsinn"

Noch deutlicher wurde FP-Landesvize Udo Landbauer: „Ankündigungen seitens der EVN sind zu wenig. Ich fordere einen sofortigen Stopp des Preiswahnsinns. Es braucht echte Preissenkungen, die bei den Familien ankommen und zwar rasch." Er kritisiert die Preispolitik der EVN. „Obwohl die Preise an den internationalen Börsen seit Monaten im Sturzflug sind, kassiert die EVN bei der Bevölkerung ungeniert ab. Bei der Erhöhung der Preise hat die EVN Gas gegeben. Wenn es darum geht, die Kunden zu entlasten, dann steht der Konzern auf der Bremse. Offensichtlich gibt es ein völliges Versagen des EVN-Managements“, sagt Landbauer.

Weiters kündigt sie an, dem Unternehmen genau auf die Finger schauen zu wollen: "Sollten die Großhandelspreise in den kommenden Monaten weiter sinken, erwarten wir uns natürlich, dass das Management darauf umgehend reagiert. Darauf werden wir sehr genau achten."

Die EVN zieht damit anderen Anbietern nach. Die Wien Energie kündigte bereits Preissenkungen an, ebenso wie der Verbund.

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