25 Mio. € Verbindlichkeiten
Biotech-Firma insolvent – 48 Mitarbeiter betroffen
Die "Marinomed Biotech AG" hat beim Landesgericht Korneuburg einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt.
Die Schuldnerin "Marinomed Biotech AG" in Korneuburg hat ihre Zahlungen eingestellt und beim Landesgericht Korneuburg einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet. Der KSV1870 rechnet aber mit einer zeitnahen Eröffnung des Insolvenzverfahrens.
Die Schuldnerin ist laut eigenen Angaben ein seit Jahren etabliertes biopharmazeutisches Unternehmen, das im Jahr 2006 als Spin-off der veterinärmedizinischen Universität Wien gegründet wurde. "Im Februar 2019 erfolgte schließlich der Börsengang der Antragstellerin im Prime Market Segment der Wiener Börse. Die Antragstellerin entwickelt innovative Behandlungen für Indikationen in der Virologie und Immunologie. Diesbezüglich hat die Schuldnerin ein Portfolio an OTC-Produkten zur Behandlung viraler Atemwegsinfektionen entwickelt. Im Jahr 2023 wurde das Portfolio im Bereich Immunologie um ein allergenblockierendes Nasenspray und feuchtigkeitsspendende Augentropfen erweitert", heißt es seitens des KSV1870.
48 Mitarbeiter beschäftigt
Es werden aktuell 48 Mitarbeiter beschäftigt. Die Löhne und Gehälter wurden bis einschließlich Juli 2024 bezahlt.
Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen per 31.07.2024 zu Buchwerten belaufen sich laut eigenen Angaben auf insgesamt rund 25 Mio. Euro. Im Liquidationsfall und einer Abwicklung im Konkurs sei von Passiva von rund 31 Mio. auszugehen. 185 betroffene Gläubiger gibt es.
Forschung und Entwicklung
Das Geschäftsmodell des Unternehmens sieht nach eigenen Angaben eine Phase der Forschung und Entwicklung über mehrere Jahre vor, bevor entsprechende Erträge aus einer Vermarktung oder einem Verkauf der Produkte und Entwicklungen erzielt werden (z.B. Lizenzen, Meilensteine, Asset-Verkäufe, etc.).
Verzögerungen
Laut KSV1870-Informationen konnten nun aber Umsätze durch Verschiebungen in der Vermarktung der Leitprodukte aus der Marinosolv-Plattform in der geplanten Höhe nicht erwirtschaftet werden. Die Verzögerungen haben dazu geführt, dass die für die Entwicklung bereitstehenden Mittel aufgebraucht wurden und die zukünftigen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung über Umsätze zu decken sind. Zur Überwindung der finanziellen Krise wird eine Reorganisation mit entsprechenden finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcenoptimierungen angestrebt. Darüber hinaus sollen die Verhandlungen mit den Fremdkapitalgebern und Investoren vorangetrieben werden.
Unternehmen soll fortgeführt werden
Das Unternehmen soll laut Aussendung jedenfalls fortgeführt werden. Sanierungsmaßnahmen sind laut eigenen Angaben auch bereits eingeleitet worden. Nachfolgender Sanierungsplan soll abgeschlossen werden: "Das Unternehmen bietet seinen Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 20 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme. Inwieweit diese Quote angemessen und erfüllbar ist, wird von dem zu bestellenden Insolvenzverwalter noch geprüft werden", so Peter Stromberger vom KSV1870.
Auf den Punkt gebracht
- Die Biotech-Firma "Marinomed Biotech AG" hat Insolvenz angemeldet und Verbindlichkeiten in Höhe von 25 Mio
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- 48 Mitarbeiter sind betroffen, aber die Löhne wurden bis Juli 2024 bezahlt
- Das Unternehmen strebt eine Reorganisation an und plant, die Gläubiger mit einer Sanierungsplanquote von 20 % zu entschädigen