"Bin erschüttert, Gewalt ist mittlerweile alltäglich!"

Schock nach dem brutalen Vorfall an einer Volksschule in Kärnten. Der sechsjährige Bub schlägt mit Fäusten auf seine Pädagogin ein – angeblich grundlos. Die Volksschullehrerin wird im Gesicht verletzt. Auch eine Mitschülerin attackiert der Bub. Das Geschehen ist beunruhigend, wie schlimm ist Gewalt an Österreichs Schulen?

"Heute" hat in der Wiener Innenstadt nachgefragt, was die Gesellschaft zu diesem Vorfall und zur generellen Gewaltentwicklung in Österreich sagt.

"Ich bin erschüttert"

"Ich bin erschüttert!", sagt Günther (67), "man hört das ja jeden Tag schon. Ich kann nur noch den Kopf schütteln", sagt er. Auch Peter (72) beobachtet eine negative Entwicklung der Gesellschaft: "Gewalt ist mittlerweile Alltag – in den Medien, Filmen, in Spielen. Miteinander reden wird anscheinend immer schwieriger."

"Extrem!"

"Es liegt wohl viel an dem Eltern- und Lehrerverhältnis, dass Kinder nicht lernen, dass man eine Respektperson so nicht behandelt und schon gar nicht schlägt", denkt Barbara (79). Auch Till (26) ist der Meinung, dass "sowas nicht passieren sollte".

Melanie (Name von der Redaktion geändert) kann es gar nicht glauben, als sie die Geschichte hört: "Das klingt extrem“, sagt sie entrüstet und erinnert sich an ihre eigene Schulzeit. An ihrer alten Schule kam es zwar nicht zu körperlicher Gewalt, aber zu Mobbing seitens der Schüler gegenüber der Lehrerin:

Anstieg bei Straftaten an Schulen

Laut Statistiken des Innenministeriums hat sich die Anzahl der Straftaten an Schulen von 2021 auf 2023 von 962 auf 1.932 quasi verdoppelt. Bei diesen Zahlen muss jedoch beachtet werden, dass Bildungseinrichtungen während der Corona-Pandemie etliche Wochen lang geschlossen waren, was die Zahlen nach unten drückt. Dennoch gab es 2023 rund 200 Delikte mehr als im Jahr 2022.