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"Big Rumble Boxing: Creed Champions" im Test – K.o.?

Endlich neue Arcade! Nach zahlreichen Sport-Simulationen mit Realitätsanspruch dürfen wir in "Big Rumble Boxing: Creed Champions" wieder austeilen.

Rene Findenig
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    Box- und "Rocky"-Fans aufgepasst: "Big Rumble Boxing: Creed Champions" kommt mit "Creed"- und "Rocky"-Lizenz nun auf PC, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch.
    Box- und "Rocky"-Fans aufgepasst: "Big Rumble Boxing: Creed Champions" kommt mit "Creed"- und "Rocky"-Lizenz nun auf PC, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch.
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    Box- und "Rocky"-Fans aufgepasst: "Big Rumble Boxing: Creed Champions" kommt mit "Creed"- und "Rocky"-Lizenz nun auf PC, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch. Technisch und grafisch gibt es, das sieht man gleich zu Beginn des Games, kaum Verbesserungen zum Vorgänger "Creed: Rise to Glory". Ein eigener VR-Modus wurde gleich komplett gestrichen, gekämpft wird zudem aus der klassischen Prügelspiel-Perspektive, nämlich in Seitenansicht.

    Dass der Titel keine Box-Simulation, sondern ein waschechter Arcade-Kracher sein will, zeigt kurz darauf die Steuerung. In der getesteten Xbox-Version kann unser Boxer entweder per Steuerungstasten oder Stick bewegt werden, während die Buttons leichte und schwere Schläge auslösen. Geblockt wird noch mit der Schultertasten, die auch wenn das Timing passt besonders starke Manöver in den Ring bringen. Überfordert sind mit den übersichtlichen Optionen selbst Anfänger nicht.

    Simple Steuerung, wenig Modi

    Ein Manko trotz der simplen Steuerung ist allerdings, dass es bisher keinerlei Anleitungs-Modus gibt. Zwar findet sich ein Trainingsmodus, in diesem muss man aber alle Manöver und Schlagfolgen selbst herausfinden und üben. Was alles möglich ist, kann dagegen in einem eigenen Menüpunkt in Textform nachgelesen werden. Etwas mager, ein spielbares Tutorial hätte nicht geschadet. Allerdings: Selbst mit dem wilden Drücken von Tasten kommt man gut durchs halbe Spiel, allerdings nur am niedrigsten der drei Schwierigkeitsgrade.

    Herzstück des Games ist der Arcade-Modus, neben dem es nur noch den genannten Trainingsmodus und einen lokalen Schnellkampf gegen Computer oder menschliche Mitspieler gibt. Umfangmonster ist "Big Rumble Boxing: Creed Champions" also keines. Zumindest der Arcade-Modus weiß aber zu begeistern: Zwischen den Kämpfen werden (auch alternative) Szenen aus den legendären "Rocky"-Filmen eingespielt, die vor allem die Film-Fans begeistern dürften.

    Potential wurde nicht ausgereizt

    Wählen darf man übrigens aus 20 Box-Legenden, von denen zehn erst in Kämpfen freigespielt werden wollen. Dabei darf man in die Handschuhe sämtlicher "Rocky"-Lieblinge wie Adonis und Apollo Creed oder eben auch Rocky Balboa schlüpfen darf. Die Unterschiede sind dabei fast ausschließlich optischer Natur, nur einige jeweils Figuren-spezifische Manöver gibt es, die allerdings nicht ausführlich genug ausfallen, um das Spiel mit jedem einzelnen Charakter zu wiederholen.

    Gut gefällt aber die Comic-Grafik, die die Boxer in schön animierte Spielfiguren verwandelt, die etwas an das Arcade-Game "NBA 2K Playgrounds" erinnert. Und im Spiel zeigen sich dann doch noch Gründe für mehrere Durchgänge: Jede Figur verfügt nämlich über teils eigene Video-Sequenzen und Geschichten, die sich in bester Film-Manier zeigen. Wobei "Video-Sequenzen" etwas übertrieben ist, denn diese zeigen sich als Standbilder mit eingesprochenen Texten. Sehr schade!

    Eine Prise Taktik, aber nicht intensiv

    Gekämpft wird übrigens nicht nur im Ring, sondern auch in heruntergekommenen Gassen oder Wüstengegenden, was etwas mehr Abwechslung ins Spiel bringt. Die Kämpfer selbst untereilen sich in drei Klassen, die jeweils nur drei Werte beeinflussen: Manche bewegen sich schneller als andere, manche schlagen stärker zu und manche bieten einen ausgeglichen Mix daraus. Für alle Boxer aber gilt, die eigenen Gesundheits- und vor allem Energieleiste im Auge zu behalten. Letztere leert sich mit Blocks und Schlagmanövern. Ist sie bei Null und kassiert man einen Treffer, geht man ohne Wenn und Aber auf die Matte.

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    Geht man selbst zu Boden, verfügt aber noch über Energie, kann man durch Button-Mashing bis zu drei Mal wieder ins Kampfgeschehen eingreifen, bevor endgültig Schluss ist. Generell zeigt sich das Gameplay auf die Offensive ausgelegt. Blocken und abzuwarten hat aufgrund der sich leerenden Leiste meist wenig Sinn, stattdessen muss geschickt ausgewichen und daraufhin blitzschnell zugeschlagen werden. Dazu kommen für geübte Kämpfer noch Kombo-Manöver, die man recht schnell beherrschen kann und die sich viel simpler als bei anderen Prüglern zeigen.

    Schlaue Gegner, zähe Box-Lektionen

    Spezialangriffe wiederum erinnern etwas an den jüngsten "Mortal Kombat"-Titel: Die notwendige Leiste füllt sich mit Angriffsmanövern, ist sie voll löst ein einziger Knopfdruck eine sehr starke Attacke aus, der nur schwer ausgewichen werden kann. Hier lässt "Big Rumble Boxing: Creed Champions" aber ebenso Potential liegen. Statt als unterlegener Spieler eine Chance zu bekommen, das Match zu drehen, bekommt der dominierende Spieler eine noch stärkere Angriffsmöglichkeit geschenkt. Das macht vielleicht im Zusammenhang Sinn, fördert das Gameplay aber nur bedingt.

    Wenig zu meckern gibt es an den Computergegnern. Sie stellen in jedem Schwierigkeitsgrad eine angenehme bis knackige Herausforderung dar, wobei sie gerade in der höchsten Stufe manchmal übermenschlich schnell reagieren. Kurios wirken wiederum die kleinen Lektionen zwischen den Arcademodus-Kämpfen, denn da boxt man nur mit einzelnen Tasten in den Trainingshandschuh des Sparring-Partners oder auf Objekte ein, was sich weit weg von einem echten Boxtraining in der Realität anfühlt und sich eher zäh als spannend spielt.

    Kein K.o., aber auch kein Box-Champion

    Spielerisch verändern sich die Kämpfe letztlich leider kaum, denn weder erhöht Training unsere Statuswerte, noch schalten sich neue Kombos oder Manöver mit Fortschritt des Spiels frei. Dafür gibt es aber die Original-Musik der "Rocky"-Filme auf die Ohren, daran kann man sich kaum satt hören. Apropos hören: Bis auf einige bekannte Film-Sätze bleiben unsere Kämpfer meist durchgehend stumm und bereits im dritten Kampf hört man vom Ringsprecher sich immer wiederholende Sätze, die manchmal so gar nichts mit dem zu tun haben wollen, was da gerade am Bildschirm geschieht.

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    "Big Rumble Boxing: Creed Champions" erleidet im Test zwar kein K.o., kann aber auch nicht wirklich überzeugen. Was bleibt, ist ein grafisch toll anzusehendes Arcade-Sportspiel, das sich auch für Anfänger eignet und eine gute Lernkurve bietet. Allerdings wurden einfach zu viele Chancen liegengelassen, von ausführlicheren Videosequenzen über eine komplexe Charakterentwicklung bis hin zu einem geeigneten Tutorial speziell für Anfänger. Arcade-Box- und "Rocky"-Fans werden dennoch ihre Freude am Titel haben, einen Spiel-Champion sehen wir hier aber nicht vor uns.