Steiermark

Bierprozess in Graz – so soll die Tat abgelaufen sein 

Nach dem mutmaßlichen Bierbetrug in Graz fand nun ein neuerlicher Verhandlungstag statt, in dem Erkenntnisse über den Tathergang publik wurden. 

Tobias Kurakin
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In Graz kam es zu einem groß-angelegten Bierbetrug. 
In Graz kam es zu einem groß-angelegten Bierbetrug. 
Getty Images/iStockphoto

Der groß-angelegte Bierprozess, der derzeit in Graz verhandelt wird, hat landesweit für Schlagzeilen gesorgt. Wie bereits von "Heute" berichtet, stehen 18 Angeklagte unter Verdacht, zwischen 2009 und 2017 einwandfreies Bier als Bruchware gekennzeichnet zu haben, um es dann selbst weiterzuverkaufen.

Logistik-Chef als Zeuge geladen 

Am Dienstag war schließlich der Logistik-Chef der Brauunion in Graz vor dem Grazer Straflandesgericht geladen, um seine Einschätzungen bezüglich des Falles bekannt zu geben. "Wir zählen bestimmte Produkte jetzt täglich", meinte dieser schließlich vor Gericht, wie die "Keine Zeitung" berichtet. 

Richter Andreas Rom wollte schließlich vom Zeugen wissen, wie der genaue Ablauf bei einer Schadensmeldung sei. Dieser antwortete: "Wenn Bruch entsteht, werden die Scherben entsorgt, dann geht die Meldung an den Kellermeister, der trägt die Menge, das Material und welches Leergebinde es war in eine Liste ein". 

Den Angeklagten sei es dennoch mutmaßlich gelungen, Bier im Wert von 1,7 Millionen Euro abzuzweigen. Richter Rom mutmaßte, dass die Beschuldigten ihre Schadenmeldungen einfach nicht ordnungsgemäß protokolliert hätten, sondern einfach abgezweigt hätten. 

Pro Monat würden laut Zeugen 469.000 Kisten Puntigamer Märzen bewegt, also verkauft und leer zurückgebracht. Bruchware würde dabei von einer externen Firma entsorgt werden. Diese würde noch gefüllten, aber beschädigten Flaschen in den "Bierkanal" entsorgen. 

Der Richter wollte schließlich vom Zeugen wissen, wie es den Angeklagten gelungen sei, die verkaufsfähige Ware als Bruch zu kennzeichnen. "Sie reden von einem Unternehmen im Unternehmen. In beiden Hallen haben die Kellermeister Buchungen fingiert, die Hallenverantwortlichen machten mit, die Mitarbeiter im Selbstbedienungsshop auch", sagte der Logistik-Chef. 

Urteil folgt Ende Mai 

Auf die Schliche kam man den Tätern durch ein anonymes Schreiben. Daraufhin überwachte das Unternehmen die Beschuldigten bei der Arbeit auf Schritt und Tritt mit einer Detektei über drei Monate lang und sammelte weitere Beweise. Ein Urteil wird jedenfalls am 25. Mai erwartet.

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