Massaker in Kroatien

Bier im Stammlokal, dann tötete Killer sechs Menschen

In der kroatischen Kleinstadt Daruvar hat ein Ex-Militärpolizist sechs Menschen erschossen. Unter den Toten soll auch die Mutter des Täters sein.

David Winter
Bier im Stammlokal, dann tötete Killer sechs Menschen
In Daruvar hat ein ehemaliger Militärpolizist seine Mutter und mehrere Menschen erschossen.
Foto: MojPortal.hr

Er betrat das Gebäude und erschoss ohne Vorwarnung seine Mutter und weitere Menschen. In einem Pensionistenheim in der kroatischen Kleinstadt Daruvar kam es am Montag zu einem Massaker. Kurz nach zehn Uhr betrat ein Mann die Einrichtung und eröffnete das Feuer, wie "Heute" berichtete. Bei seinem Angriff erschoss der Amok-Schütze fünf Menschen, weitere sieben wurden zum Teil schwer verwundet. Ein sechstes Todesopfer erlag im Krankenhaus den schweren Verletzungen.

Unter den Opfern sind laut kroatischen Medien die Mutter des Täters, weitere Bewohner der Pensionisten-Residenz sowie Angestellte. Die Polizei konnte den Mann kurz nach der Tat festnehmen.

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    In der Stadt Daruvar hat ein ehemaliger Militärpolizist mehrere Menschen erschossen.
    In der Stadt Daruvar hat ein ehemaliger Militärpolizist mehrere Menschen erschossen.
    mojportal.hr

    Vor Tat lud Täter Cafégäste ein – "er war völlig ruhig"

    Bei dem Täter soll es sich um einen 51 Jahre alten ehemaligen Militärpolizist handeln, der aus einem Nachbardorf kommt. Erst vor einem Monat soll er Täter der Polizei aufgefallen sein. Im betrunkenen Zustand soll er damals einen Bekannten so schwer verletzt haben, dass dieser am Bauch operiert werden musste.

    Vor der Tat soll der pensionierte Militärpolizist am Vormittag sein Stammlokal besucht haben, um dort Bier zu trinken. Die Bar in Donji Daruvar habe der mutmaßliche Täter quasi täglich besucht, berichtet das kroatische Lokalmedium "Mojportal.hr".

    In dieser Kaffeebar lud der Täter die Gäste ein, dann verübte der Täter die Gräueltat.
    In dieser Kaffeebar lud der Täter die Gäste ein, dann verübte der Täter die Gräueltat.
    Foto: MojPortal.hr

    Anschließend sei der Täter zu einer Kaffeebar nahe dem Altenheim gefahren: "Er hat sich selbst ein Getränk bestellt und die anderen Gästen eingeladen – er war völlig ruhig", so ein Augenzeuge gegenüber Mojportal. Dann sagte er, er müsse etwas tun und sei verschwunden.

    Die Hintergründe zur Tat mit derzeit sechs Toten sind aktuell weiter unklar. Nach seinem Amokangriff soll der 51-Jährige das Heim verlassen haben. Er ging zurück in die nahegelegene Kaffeebar "Daruvar", wo ihn die Polizei kurz darauf festnahm. Die Besitzerin des Hauses, Ana Ivandekić, wurde völlig geschockt in das Allgemeinkrankenhaus gebracht.

    Anwohner machen Alkohol verantwortlich

    "Früher war er ein guter Junge, er war Militärpolizist im Dienst in Zagreb", berichtet ein Anwohner der Kleinstadt Daruvar. Seit dem Ruhestand habe der Täter aber immer häufiger getrunken. Aktuell sollen mehrere Regierungsmitglieder Kroatiens auf dem Weg nach Daruvar sein. Gesundheitsminister Vili Beroš, Familien- und Seniorenminister Marin Piletić sowie Innenminister Davor Božinović wollen sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage machen, heißt es.

    Kroatiens Premierminister Andrej Plenković zeigte sich auf X (ehemals Twitter) bestürzt: "Wir sind entsetzt und sprechen den Familien der Opfer unser Beileid aus. Gleichzeitig hoffen wir auf die Genesung der Verletzten", betonte Plenković. Er warte nun, dass die zuständigen Behörden alle Umstände des schrecklichen Verbrechens klären.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Ein ehemaliger Militärpolizist hat in der kroatischen Kleinstadt Daruvar ein Massaker verübt, bei dem sechs Menschen getötet und sieben weitere verletzt wurden
      • Der Täter erschoss unter anderem seine eigene Mutter und weitere Bewohner eines Pensionistenheims, bevor er von der Polizei festgenommen wurde
      • Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, aber der Täter soll zuvor in einem Stammlokal Bier getrunken haben und möglicherweise unter Alkoholeinfluss gestanden haben
      • Regierungsmitglieder Kroatiens sind auf dem Weg zum Tatort, um sich ein Bild von der Lage zu machen
      dkw
      Akt.