Szene
Bibiana Zeller ist tot – tiefe Trauer um "Kottan"-Star
Österreichs Schauspiel-Szene trauert um eine ihrer Allergrößten: Bibiana Zeller ist am Sonntag im Alter von 95 Jahren verstorben.
Österreichs Kultur-Welt trauert um Kammer-Schauspielerin Bibiana Zeller. Einer ihrer beiden Söhne, der Kameramann Fabian Eder, informierte die Öffentlichkeit am Montag via Social Media über den Tod seiner berühmten Mutter. Sie verstarb demnach am Sonntag 95-jährig in Wien. Berühmt gemacht hat sie ihre Rolle in Peter Patzaks TV-Krimiserie "Kottan ermittelt", in der sie 18 Folgen lang als "Ilse Kottan" für Furore sorgte.
Von "Oben ohne" bis "Jedermann"
Bibiana Zeller stand seit den 1950er-Jahren auf der Bühne und vor der Kamera. 2005 verkörperte sie am Salzburger Domplatz "Jedermanns Mutter". Die titelgebende Rolle spielte damals Peter Simonischek. Unbeschwerte Fernsehstunden beescherte sie einem Millionenpublikum in den ORF-Produktionen "Julia – Eine ungewöhnliche Frau". Unerreicht, wie bitterböse am Punkt sie die "Ilse Horrowitz" in der Fernsehserie "Oben ohne" mimte. Die letzte Bildschirmpräsenz hatte sie 2014 in der Serie "Um Himmels Willen", wo sie in der Folge "Das Wunder von Fatima" eine Gastrolle bekleidete. 2015 legte sie ihre Memoiren in Buchform vor. Dem Ensemble des Wiener Burgtheaters gehörte sie von 1972 bis heute an. Allerdings war sie in den letzten Jahren nicht mehr sehr aktiv.
Den 95. Geburtstag im Februar feierte sie zurückgezogen im Kreise ihrer Liebsten in Wien. Ihr zweiter Ehemann Eugen Stark war 2021 verstorben – ein schwerer Schlag. Ihrer ersten Ehe mit Otto Anton Eder entsprangen zwei Söhne. Einer von ihnen, der eingangs erwähnte Fabian Eder, ist mit Schauspielerin und Aktivistin Katharina Stemberger verheiratet.
"Wird uns in Erinnerung bleiben"
"Bibiana Zeller hat ihr Publikum geliebt und sich mit ihrer Leidenschaft für die Schauspielkunst fest in die Theatergeschichte eingeschrieben. Sie war bei Bernhard ebenso zu Hause wie bei Shakespeare, hat unter Claus Peymann wie auch unter Martin Kušej gespielt und war ein halbes Jahrhundert wunderbares Mitglied des Burgtheater-Ensembles. Bibiana Zeller auf der Bühne und vor der Kamera erlebt zu haben, waren Momente großer Freude und großen Glücks. Ich bin sehr dankbar für die vielen unvergesslichen Theater- und Fernseherlebnisse", erklärt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.
Und weiter: "Mit ihrem feinen Gespür für die Zwischentöne ihrer Rollen, die sie mit großer Lust und auch Humor charakterisierte, wird sie uns in Erinnerung bleiben. Meine Anteilnahme gilt insbesondere ihrer Familie, ihren Freundinnen und Freunden und ihren zahlreichen Weggefährtinnen und -gefährten."