Zuerst gibt es "rote Karte"
Bewohner schaffen Mülltrennung nicht – Stadt straft nun
Ständig landet in Wels (OÖ) völlig falscher Abfall im Biomüll. Die Behörden reagieren jetzt einigermaßen entnervt, drohen mit Strafen.
Plastik, Metall, Glas, Windeln, Bauschutt, Zigarettenstummeln etc. haben in der Biotonne eigentlich nichts verloren. Ausgenommen sind zertifizierte Biosackerl. In Wels dürften das aber viele Bewohner nicht wissen oder es ist ihnen egal. Die Stadt geht jetzt mit genauen Kontrollen und neuen Strafen dagegen vor.
"Die diversen Fehlwürfe sind nur mit erheblichem Mehraufwand aus dem biogenen Material zu sortieren und erschweren in weiterer Folge den Kompostprozess", erklärt die Stadt in einer aktuellen Aussendung. Die aktuelle "Aktion Scharf" sei leider nötig, "da in den vergangenen Monaten der Anteil der Störstoffe im Bioabfall erheblich zugenommen hat".
Folge: Die Stadt kontrolliert in den kommenden Wochen verstärkt alle Biotonnen im Stadtgebiet. Eine neue "Rote Karte" soll dabei auf Störstoffe und Verschmutzungen hinweisen.
Dabei gilt laut Stadtverwaltung folgende Vorgangsweise: Sollte eine Tonne mit einer "Roten Karte" versehen sein, können die Besitzer die Fehlwürfe entfernen, sodass eine Entleerung bei der nächsten Bio-Tour möglich ist.
Dann wird es aber ernst: "Bei nochmaligem Vergehen wird der Biobehälter nur mehr gegen Zusatzkosten von der Restabfall-Tour entleert. Bei fortgesetzten derartigen Verschmutzungen sieht sich die Stadt Wels gezwungen, die betreffenden Biotonnen als letzte Konsequenz einzuziehen".
„Fehlwürfe im Müll schaden nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch den Finanzen der Stadt.“
Stadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne) ist für Abfallwirtschaft zuständig. Er sagt: "Fehlwürfe im Müll schaden nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch den Finanzen der Stadt. Hier müssen wir noch mehr Aufklärung schaffen, in Einzelfällen aber auch Konsequenzen ziehen."
Wachdienst soll Kontrollen durchführen
In weiterer Folge sind nun sogar Kontrollen durch den Wachdienst der Stadt Wels geplant. Details dazu wollen Bürgermeister Andreas Rabl und Sicherheitsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (beide FPÖ) Anfang Mai präsentieren.
Auf den Punkt gebracht
- Die Stadt Wels reagiert auf falsch entsorgten Müll im Biomüll mit verstärkten Kontrollen und neuen Strafen
- Die "Aktion Scharf" soll sicherstellen, dass nur biologisch abbaubare Abfälle in den Biotonnen landen
- Bei wiederholten Verstößen drohen zusätzliche Kosten oder sogar die Einziehung der Biotonnen
- Stadtrat Thomas Rammerstorfer betont die Notwendigkeit von Aufklärung und Konsequenzen bei Fehlwürfen im Müll