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Bewaffneter Angriff im Kosovo – jetzt reagiert Nato

Ein schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp hat sich im Nord-Kosovo Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Jetzt reagiert die Nato.

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 Die KFOR-Schutztruppe im Kosovo wird aufgestockt.
Die KFOR-Schutztruppe im Kosovo wird aufgestockt.
IMAGO/Xinhua

Nach den schweren Kämpfen zwischen serbischen Paramilitärs und kosovarischen Polizisten im Nord-Kosovo verstärkt die Nato die von ihr geführte Kfor-Schutztruppe. Der Nordatlantikrat, das wichtigste Entscheidungsgremium der Organisation, genehmigte die Entsendung zusätzlicher Streitkräfte in das kleine Balkanland, wie das Bündnis am Freitag in Brüssel mitteilte. Über die Zahl der zusätzlichen Soldaten machte es keine Angaben.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnte die Verstärkung von Großbritannien gestellt werden. Das Verteidigungsministerium in London hatte erst vor wenigen Monaten mitgeteilt, dass das Vereinigte Königreich noch bis mindestens 2026 einen "entscheidenden Beitrag" zur Schutztruppe leisten wolle.

Pristina beschuldigt Belgrad

Ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp hatte am letzten Sonntag in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Dabei waren mindestens drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden.

Die Regierung in Pristina beschuldigt Belgrad, die Paramilitärs ausgebildet, ausgestattet, finanziert und ins Kosovo geschickt zu haben, um das Land zu destabilisieren. Die serbische Führung bestreitet die Vorwürfe, blieb aber bisher eine schlüssige Erklärung über Herkunft und Kommandoverantwortung des Trupps schuldig.

KFOR ist seit 1999 im Einsatz

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder erkennen die Unabhängigkeit an. Die KFOR ist seit 1999 für die Gewährleistung der Sicherheit in dem Land zuständig.

Derzeit gehören ihr nach jüngsten Angaben etwa 4500 Soldaten aus insgesamt 27 Nato-Ländern und Partnerstaaten an. Bereits im Mai hatte das Bündnis eine Aufstockung seiner Präsenz im Kosovo um 700 Mann beschlossen. Damit hatte es auf schwere Ausschreitungen serbischer Mobs gegen KFOR-Soldaten im Nord-Kosovo reagiert. Damals hatten 30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben Verletzungen erlitten.

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