Oberösterreich

Falscher Chef erleichtert Firma um 1,2 Millionen Euro

Betrug in Millionenhöhe: Eine chinesische Firma fiel auf das Mail eines angeblichen österreichischen Unternehmens herein. Die Ermittlungen laufen.

Tobias Prietzel
Ein Betrüger gab sich als Vertreter eines österreichischen Unternehmens aus, ein chinesischer Firmenchef fiel darauf herein.
Ein Betrüger gab sich als Vertreter eines österreichischen Unternehmens aus, ein chinesischer Firmenchef fiel darauf herein.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Es ist eine besonders perfide Masche: Beim sogenannten CEO-Fraud geben sich Gauner als Chefs von Firmen aus. Mit Fake-Nachrichten versuchen sie dann an hohe Geldsummen zu gelangen.

Jetzt hat es ein Unternehmen aus dem Bezirk Vöcklabruck erwischt: Der 35-jährige Managing Director erstattete am Montag Anzeige wegen schweren Betrugs.

Wie sich herausstellte, soll sein Betrieb ein Mail an eine chinesische Firma gesendet haben. Der Inhalt: eine Zahlungsaufforderung.

Nur wenige Tage später dann die nächste Nachricht: Dieses Mal ging es um eine IBAN-Änderung – offizielle Signatur und digitale Unterschrift inklusive.

Die Chinesen fielen darauf herein und überwiesen vergangenen Freitag fast 318.000 Euro auf ein portugiesisches Konto. Und: Am selben Tag wurde vom Geschäftsführer noch eine weitere Transaktion in Auftrag gegeben, dieses Mal sogar über rund 900.000 Euro.

Erst Tage später dämmerte es dem Mann: Er war auf einen groß angelegten Betrug hereingefallen. Ob noch Rückbuchungen möglich sind, steht bisher nicht fest.

Kurze Zeit später erhielt der chinesische Geschäftsmann eine E-Mail mit einer IBAN-Änderung. Da der Asiate schon öfter mit der österreichischen Firma zusammengearbeitet hat, überwies er die 317.651 Euro prompt. Was er nicht wusste: Das Geld ging auf ein portugiesisches Konto. 

Fake-Amazon-Mann saugte Geld ab

Unglaublich freche Betrugsmasche in Ybbs an der Donau (Bez. Melk) am Wochenende: Ein Unbekannter gab sich als Amazon-Angestellter "Richard Williams" aus, führte das Telefonat ausschließlich in englischer Sprache. Es sei zu unauthorisierten Bestellungen gekommen, man müsse das Problem sofort lösen.

Mittels "Teamviewer" (Anm.: ist eine proprietäre Software für den Fernzugriff auf sowie die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten) erlangte der Betrüger Zugriff aufs Handy des Opfers. In der Folge tätigte der Unbekannte drei Abbucher vom Bawag-Konto des Geschädigten. Zwei Abbuchungen wurden via der App Binance gemacht.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com