Vorarlberg
Betrugsfälle steigen – Polizei mit dringender Warnung
In Vorarlberg häuften sich zuletzt Online-Betrugsversuche. Aufgrund der gestiegenen Anzahl an Betrugsfällen warnt die Polizei erneut alle Bürger.
Im Mai 2023 wurde eine 52-jährige Frau aus Schruns über Facebook auf ein vermeintliches Investment auf der Plattform "BitIQ" aufmerksam. Nach Überweisung von einem Einstiegsbetrag auf ein litauisches Konto, installierte die Frau über Anweisung der unbekannten Täterschaft die Remotesoftware Any Desk, worauf die Täterschaft zudem ein Konto bei der Kyptowährungswallet "Bridge" erstellte, über welchem der Frau hohe Gewinne im fünfstelligen Bereich suggeriert wurden. Durch die Remotesoftware "Any Desk" hatte die Täterschaft auch Zugriff auf das Onlinebanking der Frau. Die Täterschaft transferierte einen Betrag von 10.000 Euro vom Sparkonto der Frau auf ein ausländisches Konto.
Am Dienstag gab sich eine unbekannte Täterschaft telefonisch als Mitarbeiter von Amazon Web Services aus und täuschte einem 34-jährigen Mann aus Mäder vor, dass seine Handy-IP Adresse gehackt und Transaktionen über Amazon und Kryptowährungen getätigt worden seien. In weiterer Folge leitete die Täterschaft den Mann an, diverse Kryptoapps sowie die App "Team Viewer" auf sein Handy zu installieren. Über die App "Team Viewer" erhielt der Täter Zugriff auf das Handy des 34-Jährigen. Um angebliche Transaktionen rückzuführen, wurde der 34-Jährige angeleitet diverse Überweisungen an unterschiedliche Kryptoapps zu tätigen. Insgesamt beläuft sich der entstandene finanzielle Schaden auf über 12.700,-- Euro.
Zu einem Betrugsversuch kam es am Sonntag in Dornbirn. Ein 62-jähriger in Dornbirn wohnhafter Mann erhielt ein E-Mail von einer Finanzagentur. In dieser E-Mail war eine Zahlungserinnerung und Forderung in der Höhe von 189,15 Euro gestellt. Da der 62-Jährige der deutschen Sprache nicht mächtig ist, suchte er Rat beim IFS. Eine Betreuerin nahm in Folge dessen Kontakt zu der im Schreiben genannten Finanzagentur auf. Diese Firma teilte der IFS-Mitarbeiterin mit, dass das Schreiben in Wahrheit von einer Firma aus Luxemburg, welche bekannt für ihre Betrugsfälle sei, stammen würde. Dem 62-Jährigen entstand aufgrund seiner rechtzeitigen Kontaktaufnahme mit dem IFS kein Schaden.
Aufgrund dieser derzeit wieder gestiegenen Betrugsfälle ergeht neuerlich folgende Warnung der Kriminalpolizei:
Die Betrugsanbahnung kann über Telefonanrufe, E-Mails, über Social Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, Whats App, Telegram oder Single Börsen erfolgen. Oft wird versucht die Opfer zur Installation von Apps auf ihr Handy unter dem Vorwand von Gewinnversprechen, oder Abwehr von finanziellem Schäden, oder Vorgabe einer falschen Identität wie zum Beispiel dem Namen der Hausbank, oder dem Finanzamt, Amazon oder ähnliches, zu verleiten.
• Installieren sie keine Programme oder Applikationen auf ihren PC oder Handy auf Anweisung von Ihnen unbekannten Personen.
• Folgen Sie niemals einem Link, der via SMS an Sie übermittelt wird. Seriöse Banken werden niemals Links an Sie versenden, um Ihr Konto freizuschalten!
• Geben Sie niemals Daten Ihres Bankkontos und/oder Ihrer Zahlungskarten über Aufforderung preis, wenn Ihnen der Absender unbekannt ist!
• Wenn Sie den Inhalt der Nachricht auf Wahrheitsgehalt überprüfen wollen, gehen Sie auf die Webseite des Unternehmens, der Bank oder der Behörde, indem sie die Internetadresse händisch eingeben und informieren Sie sich dort über Warnhinweise bzw. das Kundenservice. Folgen Sie nicht den Links zu einer Homepage über die erhaltene Nachricht!
• Bei Zweifel kontaktieren Sie Ihre persönliche Bankbetreuung und erkundigen Sie sich über den Wahrheitsgehalt der an Sie versendeten Nachricht!
• Im Schadensfall verständigen Sie sofort Ihr Bankinstitut und erstatten Sie dann Anzeige auf einer Polizeidienststelle!
• Installieren Sie Apps nur aus bekannten Quellen, bzw. bekannten Stores, tun Sie dies nicht über einen Link in einer Nachricht!