ATV-Doku

Betrüger nahm vermögende Damen der Wiener Society aus

Er bewegte sich geschickt am Society-Parkett und zog seinen Opfern so das Geld aus der Tasche. In "Reingelegt" (17.4., ATV) sprechen Betroffene.

Sandra Kartik
Betrüger nahm vermögende Damen der Wiener Society aus
Ein Wiener Hochstapler entlockte Wienerin Margreth (r.) 40.000 Euro. Sie ist nicht die einzige Geschädigte.
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Er schlich sich mit Charme und Hinterlist in die Wiener Gesellschaft ein und brachte dabei wohlhabende Frauen um ihr Erspartes, manche auch um ihren Glauben an die Liebe. "Ein großer, stattlicher Mann, weltmännisch, gebildet, gut situiert, charmant, charismatisch, gut gelaunt, ansprechend, aber ein Betrüger", beschreibt Margreth den Wiener Lebensberater Alexander (Name geändert). In der ersten Folge der neuen Staffel von "Reingelegt" (ab Mittwoch 17.4., ATV, 21.35 Uhr) erzählt die Betroffene, wie sie trotz großer Lebenserfahrung auf den Hochstapler hereinfiel.

"Ich lernte ihn in der Schule meiner Tochter kennen", blickt die Unternehmerin auf die erste Begegnung mit dem 55-Jährigen zurück. Er gab ihrem Kind Nachhilfe-Unterricht, daraus entwickelte sich eine vermeintliche Freundschaft zwischen Margreth und Alexander. Obwohl er um die Wienerin warb, wollte sie keine Beziehung mit ihm. "Er hat sich dann eher erhofft, dass ich ihm Business verschaffen kann, was ich auch getan habe." Obwohl sie noch nie einem Fremden Geld geborgt hatte, entlockte ihr Alexander in der Folge 40.000 Euro, weil er glaubhaft machte, dass er vor der Insolvenz stehe.

Wienerin verlor 50.000 Euro und ihr Herz

Auch Anna fiel auf den gewieften Hochstapler rein, der ihr außerdem noch große Gefühle vorspielte. "Er war sehr gebildet und redegewandt, er hat sich sehr schnell in mein Leben geschmeichelt", sagt die 46-Jährige bitter. Sie will andere warnen, doch sie schämt sich, Opfer eines Love-Scams geworden zu sein, weshalb sie lieber anonym bleibt. Eine Kollegin hatte ihr Alexander vorgestellt. Er sei ihr bester Freund, "der leider kein Glück mit Frauen hat. Sie wusste, dass ich geschieden und schon lange allein bin."

Der Betrüger spielte ihr erst glaubhaft den Mann von Welt vor, führte sie in teure Lokale aus und verwöhnte sie. Nach zwei Monaten gestand er Anna, er sei vorbestraft und habe sogar schon eine Gefängnisstrafe verbüßt. Er stecke in finanziellen Schwierigkeiten und brauche ihre Hilfe. Er fragte nie direkt nach Geld, doch er entlockte Anna sukzessive 50.000 Euro. Als ihre Ersparnisse aufgebraucht waren, verließ er sie.

Nach Urteil macht er offenbar weiter

Auch der Kontakt mit Margreth ebbte ab, sie wartete monatelang vergebens auf ihr Geld. Nach mehreren Versuchen, mit Alexander zu sprechen, zeigte sie ihn an. Beim Prozess am Wiener Landesgericht musste sie feststellen, dass sie bei weitem nicht die einzige Geschädigte war. Viele andere Eltern aus der Schule ihrer Tochter waren offenbar ebenfalls betroffen und anwesend. Bei der Verhandlung lernte Margreth auch Anna kennen.

Alexander wurde wegen schweren, gewerbsmäßigen Betrugs angeklagt und zu 12 Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt. Die beiden Opfer des Hochstaplers warten immer noch auf ihr Geld. Sie befürchten, dass der 55-Jährige inzwischen schon ein neues Opfer gefunden hat und eiskalt mit seiner Betrugsmasche weitermacht.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In der ersten Folge der neuen Staffel der ATV-Doku "Reingelegt" berichten vermögende Damen der Wiener Society darüber, wie ein gewiefter Betrüger sie um ihr Geld und ihre Hoffnung auf Liebe gebracht hat
    • Durch Charme und Raffinesse schlich er sich in ihre Kreise ein, gewann ihr Vertrauen und erwirkte beträchtliche Geldsummen, bevor er sie verließ
    • Trotz einer Verurteilung befürchten die Opfer, dass er bereits ein neues Opfer gefunden hat und seine Betrugsmasche fortsetzt
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