Haustiere
Helfer traumatisiert! Dramatische Szenen an der Grenze
Sie wollten "nur" Futterspenden für ukrainische Haustiere abgeben, doch es kam ganz anders und bei den Tierschützern flossen die Tränen.
An der polnisch-ukrainischen Grenze spielen sich schaurige Szenen ab. Das Tierheim "Arche Noah" wollte helfen und vor einer Woche Futter- und Sachspenden persönlich an der Grenze abgeben. Wieder zurück nach Österreich kam man allerdings nicht mit leeren Transportern, sondern brachte insgesamt 92 Hunde und einige Katzen mit. Der Augenzeugenbericht der Tierschützer ist nichts für schwache Nerven. "Heute" traf sich mit "Arche Noah"-Obmann Charly Forstner zum Interview:
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"Alles begann harmlos"
Insgesamt fünf Zugfahrzeuge wurden durch einen Aufruf in Graz in Windeseile mit Futter- und Sachspenden vollgepackt, um Haustiere und natürlich auch Haustierbesitzer an der polnisch-ukrainischen Grenze zu unterstützen. Doch aufgrund der Bitte das Futter auch in das Tierheim von Kiew zu bringen, sah man sich in der humanen Pflicht, dies auch zu tun und fuhr in das Kriegsgebiet. "Unsere Mädels haben selbstverständlich kurz überlegt und waren sich unsicher, ob sie das Risiko eingehen möchten", erzählt Forstner. Am Ende jedoch stimmten alle zu und machten sich auf den Weg. "Doch, dann kommst du dort nicht mehr weg...", so Forstner.
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Er beschreibt die Hoffnungslosigkeit der Bevölkerung, die tagelang in einer mehr als 20 Kilometer langen Schlange auf den sogenannten "Grenzbus" warten. Kein Strom, kein Wasser, Vorräte werden knapp und dann kurz vor dem Ziel, ist es nicht möglich, das Haustier in den Armen ebenfalls in den Bus zu setzen. Dramatisch! "An der Grenze sieht man zahllose Hunde und Katzen mit Halsbändern, die zurückgelassen werden mussten, weil man dort nicht zu Fuß die Grenze übertreten darf", erzählt der Tierschützer traurig.
Der Kampf um einen Platz im Bus
Niemand habe mehr einen Überblick darüber gehabt, wer oder "was" sich nun in den fünf Transportern befand. Jeder Flüchtling sah zu, einen Platz für sich zu ergattern, auch Mütter mit Kindern waren dabei. Großmütter und teilweise sogar ein paar männliche Jugendliche, die mit über 16 Jahren, dann erst im Land bleiben mussten. Für all jene, die Ausreisen durften, wurde dann über die Flüchtlingshilfe durch die ÖBB die wohl sicherste Art der Einreise in ein neues Land ermöglicht. Die Tiere fuhren mit nach Graz, um dort – zumindest teilweise – wieder mit ihren Menschen vereint werden zu können. Bei 44 Haustieren war das möglich – 48 weitere warten nun in der Arche Noah die Quarantänezeit ab.
Wer die wertvolle Arbeit der Arche Noah in Graz unterstützen möchte, so kann er dies gerne über ihre Website tun:
HIER GEHT'S ZUM LINK --->>>> GRENZENLOSE HILFE FÜR TIERE IN DER UKRAINE
48 Haustiere müssen nun warten
Von 48 Hunden ist die Zukunft hingegen ungewiss, so Forstner. Möglich, dass sich noch ein Besitzer meldet, doch man geht eher nicht davon aus. Nun gut, die Tiere sind immerhin bestens versorgt und sitzen in Sicherheit erstmal die notwendige Quarantäne von insgesamt 90 Tagen ab. Das ist auch gut so, denn ein Schwung Welpen kämpft gerade gegen die tückische Parvovirose und hätte in der Ukraine vermutlich überhaupt keine Überlebenschance gehabt. Forstner selbst zeigt sich gegenüber der herrenlosen Tiere optimistisch und ist sich sicher, wenn die Zeit reif ist, für alle einen besonders liebevollen Platz zu finden. Wir halten alle Daumen und Pfoten und sagen DANKE!