F1-Legende
Berger: Das muss Mercedes tun, um Verstappen zu holen
Wo fährt Red-Bull-Star Max Verstappen im kommenden Jahr? Der Niederländer wird weiterhin mit Mercedes in Verbindung gebracht.
Eigentlich ist die Zukunft des Dreifach-Weltmeisters bereits geklärt. Verstappen hat einen bis 2028 laufenden Vertrag bei den Bullen. Doch spätestens seit der Affäre rund um Teamchef Christian Horner, dem eine enge Mitarbeiterin sexuelle Belästigung vorwirft, reißen die Spekulationen rund um einen vorzeitigen Abgang des Niederländers nicht ab. Auch wenn es zuletzt ruhig wurde.
Die einzige Alternative für den Seiger von 60 Formel-1-Rennen wäre jedenfalls Mercedes. Die "Silberpfeile" suchen noch den Nachfolger von Lewis Hamilton, der am Jahresende zu Ferrari wechseln wird, dort den Platz von Carlos Sainz einnimmt. Bei Mercedes gibt es nur noch zwei Kandidaten: Als Top-Favorit gilt das erst 17-jährige Talent Andrea Kimi Antonelli, von dem Teamchef Toto Wolff besonders viel hält, von der Formel 2 direkt in die "Königsklasse" befördert werden könnte. Oder es gelingt dem Wiener, Verstappen doch noch von Red Bull loszueisen. Dafür wäre Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko der Schlüssel. Wenn der Verstappen-Mentor den Rennstall verlässt, ermöglicht das Verstappen den vorzeitigen Abschied.
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Berger über die Verstappen-Zukunft
Der österreichische Ex-Formel-1-PIlot Gerhard Berger ist davon überzeugt, dass Verstappen aktuell "sicher in einer starken Überlegungsphase" sei, wie es ohne Marko und Star-Designer Adrian Newey, der die Bullen definitiv am Saisonende verlässt, weitergehen könnte. "Red Bull ist im Moment sicherlich die beste Lösung, aber Max wird sich knallhart für eine bessere Lösung entscheiden, sobald sich eine Möglichkeit auftut. Wenn er feststellt, dass sein Auto zu schwächeln beginn und er woanders Vorteile sieht, wird er diese Chance nutzen", meinte der 64-jährige Tiroler gegenüber der "Bild". Verstappen konnte zwar zwei der letzten drei Rennen für sich entscheiden, führt die Fahrer-Weltmeisterschaft nach wie vor überlegen an, allerdings sind die Bullen von der Dominanz der letzten beiden Saisonen weit entfernt. Auch der Niederländer selbst sprach jüngst in Monaco die Probleme am RB20 öffentlich an.
Das einzige Problem für Verstappen: Mercedes macht zwar Fortschritte, ist aber aktuell nicht konkurrenzfähig. "Mercedes-Teamchef Toto Wolff bemüht sich um ihn, aber Max weiß, dass seine fahrerische Stärke in der jetzigen Situation vermutlich nicht ausreichen würde, den Mercedes wieder auf die Siegerstraße zurückzubringen", betonte Berger, der auch die jetzige Fahrer-Paarung Lewis Hamilton/George Russell nicht als Schwachpunkt der "Silberpfeile" sieht. "Das Auto ist einfach nicht schnell genug, also kann das nur an der technischen Seite liegen. Das setzt sich nun schon in der dritten Saison fort", erklärte der Sieger von zehn Formel-1-Rennen.
Berger: Wenn Newey kommt, komm auch Verstappen
Um Verstappen vom Wechsel zu Mercedes zu überzeugen, müsse Mercedes nur einen einfachen Schritt machen, erklärte der Tiroler: "Wenn sich Newey für Mercedes entscheiden würde, wäre Verstappen ruckzuck auch dort. Newey ist ein absolutes Genie – wo er ist, ist der Erfolg." Allerdings, betonte Berger, sehe es im Moment ganz danach aus, dass der Design-Guru bei Ferrari anheuert, dort mit Hamilton zusammenarbeitet. "Wenn das passiert, und davon gehe ich gerade aus, könnte mit Teamchef Fred Vasseur, Newey, Charles Leclerc und Hamilton eine neue Erfolgsära beginnen", so Berger.