Wien
Benzin-Killer lebte vom AMS, kaufte Sprit an Tankstelle
Warum der 47-Jährige Benzin von der Tankstelle gekauft hatte und den feigen Brandanschlag auf die Trafikantin verübt hat, erklärt nun sein Anwalt.
Der geschiedene 47-jährige Austro-Ägypter (Anm.: ging in Ägypten zur Schule, nach der Matura studierte er Sozialarbeit), der rund 1.500 Euro vom Arbeitsmarktservice (AMS) bezog, kaufte an einer Tankstelle einen Kanister mit mehreren Liter Benzin (hat er angeblich öfters als Reserve daheim bzw. im Auto), füllte dann den Treibstoff in kleine Dosen ab.
Mit rund 1/4 Liter Benzin in Trafik
Dann marschierte der Vater eines Kindes mit einem Achtel bis Viertel Liter Treibstoff in die Trafik der 35-Jährigen in Wien-Alsergrund, soll sie attackiert, mit Sprit übergossen, angezündet und im Lokal eingesperrt haben. Passanten schlugen mit einem Einkaufswagen die Scheibe ein, bargen das Opfer, ein Passant machte noch für die Polizei ein Foto des verkohlten Opfers vor dem benachbarten Diskontmarkt.
Über 50% der Haut beschädigt
Der Rettung konnte die 35-Jährige mit den letzten Worten noch den mehrteiligen Namen des mutmaßlichen Killers nennen, ehe sie per Luftröhrenschnitt intubiert werden musste. Eine Großfahndung der Exekutive mit Wega war die Folge - mehr dazu lesen Sie hier.
Nach einigen Stunden konnte der 47-Jähre festgenommen werden, währenddessen kämpften Ärzte im Wiener AKH bereits um das Leben der 35-jährigen Österreicherin. Die junge Frau erlitt schwere Verbrennungen, über 50 Prozent der Haut sind schwer in Mitleidenschaft gezogen, die Überlebenschancen stehen leider nicht sonderlich gut.
Zum Angriff zeigte sich der 47-Jährige geständig, bestritt aber jegliche Tötungsabsicht. Er hätte ihr nur einen Denkzettel verpassen wollen. Der Verdächtige holte sich mit Anwalt Manfred Arbacher-Stöger einen der renommiertesten Strafverteidiger als Beistand. Beistand, den der Benzin-Killer auch dringend nötig hat, denn gegen ihn wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Nur Wochen vor der brutalen Tat soll der 47-Jährige die 35-Jährige mit einem Springmesser bedroht haben.
"Gegenseitiges Bestehlen"
"Es war keine schöne Beziehung. Ein gegenseitiges Bestehlen und Hintergehen", so Anwalt Arbacher-Stöger. "Und da schmiedete mein bis dato unbescholtener Mandant den Plan vom Denkzettel, wollte sie verletzten, aber keinesfalls töten." Der Verdächtige sitzt in Haft, es gilt die Unschuldsvermutung.