Oberösterreich
"Lage ernst" – beliebtes Skigebiet steht vor dem Aus
Tauziehen um das Skigebiet Kasberg. Am Donnerstag stieg in Linz ein Treffen mit den betroffenen Gemeinden. "Die Lage ist ernst."
Krisengipfel am Donnerstagvormittag in Linz. Tourismus-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) hat die Vertreter der vier Eigentümer-Gemeinden zu einem Gespräch in die Zentrale des OÖ-Tourismus in Linz-Urfahr eingeladen.
Es geht um viel. Auf dem Spiel steht eines der beliebtesten Skigebiete Oberösterreichs, der Kasberg im Bezirk Gmunden. Gibt es nicht bald eine Lösung, dann droht das endgültige Aus.
Hintergrund sind Streitereien mit fünf Grundstücks-Eigentümern. Im Kern geht es darum, dass das Land OÖ in das Gebiet nicht mehr investieren will, wenn es keinen Sommerbetrieb (Wanderer, Biker) gibt.
Denn im Winter hat das Land bisher viel Geld in das Gebiet gesteckt. Pro Jahr ist es eine Million Euro, die es den vier Eigentümergemeinden (Grünau, Scharnstein, Vorchdorf, Pettenbach) zuschießt. Die Vereinbarung geht noch bis 2025/26, läuft dann aus.
"Wir werden alles tun, um Tourismus weiter zu ermöglichen", so Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) am Donnerstag, der auch gleich zu Beginn sagte: "Die Lage ist ernst." Es gebe eine ganze Reihe an Konzepten.
"Schock sitzt tief"
Ohne die Landesgelder ist der Weiterbetrieb aber nicht möglich, darum steht das Traditions-Gebiet nun vor dem Aus. In den Gemeinden "sitzt der Schock tief", wie der ORF nach einem Rundruf berichtete.
Ergebnis des Gipfels: Die Eigentümer-Gemeinden wollen "sehr schnell" auf die Grundstücks-Eigentümer zugehen, noch einmal das Gespräch suchen. Es geht darum, was die Eigentümer wirklich wollen. Denn in ihrem Brief, in dem sie den Orten den Sommerbetrieb abgesagt haben, ist auch davon die Rede, dass Skifahren möglich sein soll, aber nicht Schneeschuhwandern.
Aber warum wehren sich die fünf Grundstücks-Eigentümer gegen den Sommerbetrieb? In dem Schreiben, das am Dienstag an die vier Gemeinden ging, ist von ökologischen Gründen die Rede. Was allerdings ebenfalls dahinterstecken dürfte: Das Gebiet um Grünau ist ein beliebtes Jagdrevier. Und mit privaten Jagden lässt sich offenbar mehr Geld machen als mit Wanderern und Mountainbikern.