Oberösterreich

"Lage dramatisch" – kleine Firmen kämpfen ums Überleben

Teuerungswelle, hohe Energiekosten: Kleinunternehmen leiden besonders unter der Krise. Jetzt fordert die Wirtschaftskammer eine Entlastung.

Johannes Rausch
Angesichts der massiven Teuerung pocht WKOÖ-Chefin Doris Hummer auf Maßnahmen für kleine Betriebe.
Angesichts der massiven Teuerung pocht WKOÖ-Chefin Doris Hummer auf Maßnahmen für kleine Betriebe.
Hermann Wakolbinger/Getty Images

"Es ist nicht einzusehen, dass die Belastungen immer mehr werden, aber die versprochenen Entlastungen weiter auf sich warten lassen", sagt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Die jüngsten Preiserhöhungen bei Strom und Gas würden die ohnehin schon bedenkliche Lage noch verschärfen.

Nun spricht sich Hummer für eine rasche und wirksame Erleichterung der oberösterreichischen Kleinunternehmen aus.

Maßnahmen gefordert

Zwar gebe es durch den befristeten Krisenrahmen der Europäischen Union zahlreiche Möglichkeiten an Unterstützung. Für Hummer sei das aber zu wenig. Sie pocht auf weitere Schritte. Unter anderem müsste der Energiekostenzuschuss bis Ende 2023 aufgestockt und verlängert, die Energiesteuern gesenkt sowie eine Strom- und Gaspreisbremse eingeführt werden. 

WKO fordert Maßnahmen zur Unterstützung kleiner Firmen:
- Aufstockung und Verlängerung des Energiekostenzuschusses bis Ende 2023
- Umsetzung des Pauschalmodells für Kleinstunternehmen im Rahmen des Energiekostenzuschusses
- Entkoppelung des Strom- und Gaspreises durch eine Strom- und Gaspreisbremse bzw. des Cost-Plus-Modells der WKOÖ
- Senkung der Energiesteuern und der Netzentgelte
- Im Bereich Nahversorgung: Investitionsförderung von Energiesparmaßnahmen für Bäcker, Fleischer sowie Betriebe im Lebensmittel-Einzelhandel und in der Gastronomie. Nutzung der Mittel aus dem Nahversorgungsförderbudget.

"Es ist nicht einzusehen, dass die Belastungen immer mehr werden, aber die versprochenen Entlastungen weiter auf sich warten lassen." WKOÖ-Präsidentin Hummer ärgert sich

Im Bereich der Nahversorgung fordert sie eine Investitionsförderung von Energiesparmaßnahmen. Denn gerade Bäcker, Fleischer, Betriebe im Lebensmittel-Einzelhandel und in der Gastronomie seien hier betroffen.

„Die Politik, insbesondere die Förderstellen, müssen die dramatische Situation erkennen und endlich reagieren“, plädiert Hummer.

Teuerung am Bau

Gerade der Baubranche setzt die Teuerung schwer zu. Laut WKOÖ habe das Jahr 2022 für den Bausektor vielversprechend begonnen. Doch die Auftragsentwicklung war zuletzt rückläufig. Neben massiver Kosten im Energie-Bereich machen dem Sektor vor allem zusätzliche CO2-Steuern, hohe Energiepreise, steigende Normverbrauchsabgabe (NoVA), Kreditknappheit bei Privaten oder eine sinkende Kaufkraft durch die Inflation zu schaffen.

Vor allem aufgrund der CO2-Bepreisung müsse mit steigenden Baustoffkosten gerechnet werden. Daraus ergebe sich ein Rückgang an Nachfragen beim Privatbau. Auch im Industrie- und Gewerbebereich gebe es allmählich weniger Kaufinteresse. Im Bauhauptgewerbe drohe eine hohe Arbeitslosigkeit und Insolvenzgefahr.

Wie sehr manche Kleinunternehmer von der aktuellen Energiekrise betroffen sind, zeigt ein Beispiel aus Niederösterreich. 

24.000 Euro mehr Energiekosten

Ein Nahversorger aus Waldegg (Bez. Wiener Neustadt-Land) klagt über seine wirtschaftliche Situation. Er berichtet darüber, dass er im kommenden Jahr 24.000 Euro mehr an Energiekosten zahlen muss.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger