Terror in Wien
Bekannter über Wien-Terrorist: "Er war ein Loser"
Wer war jener junge Mann, der einen Terroranschlag in Wien verübte. Ein ehemaliger Bekannter findet keine netten Worte für den Attentäter.
Jener 20-Jährige, der bei einem Terror-Attentat am 2. November in der Wiener City vier Menschen tötete und fast zwei Dutzend verletzte, war ein "richtiger Loser". Das sagt der 23-jährigen Tschetschene Aslan, der ihn flüchtig kannte und selbst einmal in die radikale Szene abzurutschen drohte, gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Profil". Er sei ein "Opfer" gewesen, "jemand, der keine eigene Meinung hatte und nur nach Aufmerksamkeit gierte".
Der junge IS-Sympathisant habe sich neben den hetzerischen Worten von Hasspredigern auch Steroide reingezogen, um die Muskeln aufzupumpen. Der vorbestrafte Täter habe verzweifelt versucht, sich radikalen Gruppen anzuschließen. Dort habe man ihn nur belächelt. Irgendwann dürfte er es geschafft haben – mit tödlichen Folgen. Wie war er sonst? "Schwach halt, ein Mitläufer. Aber das heißt natürlich nicht, dass so jemand nicht gefährlich ist", so Aslan.
Auf Video erkannt
Wie der Mann gegenüber "Profil" erzählt, war er vor einiger Zeit selbst in der dschihadistischen Szene. Er schaffte es aber nicht nach Syrien und hatte die richtigen Menschen um ihn, die ihn aus dem destruktiven Umfeld holten. Am Abend des 2. November sei er mit einem Freunde am Donaukanal unterwegs gewesen. Sie hörten die Schüsse und sahen die grauenvollen Videos in sozialen Netzwerken.
Die beiden fanden ein Foto des Täters und zoomten, um sich sein Gesicht anzusehen: "Und dann haben wir seinen Vollbart entdeckt." Der erste Gedanke: "Das kann nicht dieser Typ sein!" Doch, er war es.