Terror in Wien
Attentäter lauerte 1,5 Stunden am Schwedenplatz
Die Ermittlungen zum Attentat vom 2. November dauern an. Nun wurde Neues bekannt: Offenbar war der Attentäter schon um 18.25 Uhr am Schwedenplatz.
Auch ein halbes Jahr nach dem Terroranschlag am Schwedenplatz, bei dem vier Menschen starben und rund 20 schwer verletzt wurden, war immer noch unklar, wie der Täter überhaupt zum Ort des Geschehens gekommen ist. Hatte er Komplizen? Stieg er mit Maschinengewehr in die Straßenbahn? Zumindest diese Frage scheint nun geklärt.
"Puls24" liegt offenbar ein Gutachten vor, in welchem Bildmaterial aus Überwachungskameras ausgewertet wurde, um den Weg des Täters zu rekonstruieren. In diesem Akt wird von einer Person gesprochen, die zuerst in der Heinestraße im 2. Bezirk und rund 18 Minuten später am Schwedenplatz zu sehen ist.
Auffälliger Hosenabschluss
Um sicherzugehen, dass es sich auch wirklich um den späteren Täter handelt, wurde ein Gutachter hinzugezogen. Dieser legte den Fokus auf "Körpergröße/Körperbau, den Bewegungsablauf/Gangart der Person (...), die getragene Kleidung insb. die auffällige Hose/Hosenabschluss".
Das Fazit: "Nach eingehender Studie der relevanten Videosequenz wird (...) festgehalten, dass es sich bei der wahrgenommenen Person um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den Attentäter (...) handelt." Für die Strecke braucht man bei einer Schrittgeschwindigkeit von 5,5 km/h außerdem exakt 18 Minuten.
Überraschend war allerdings die Uhrzeit, zu der am Schwedenplatz eintraf: 18.25 Uhr. Der erste Schuss fiel erst gegen 20 Uhr, um 20.09 Uhr war er tot. In der Zwischenzeit setzte er sein Handy auf Werkseinstellungen zurück und entsorgte es in einem Mistkübel. Unklar ist, was er in den restlichen 80 Minuten gemacht hat.