Bekannter Szene-DJ soll Wienerin vergewaltigt haben

Er legte in den größten Clubs der Stadt auf, brachte dort die Menge zum Kochen. Nun schmort ein bekannter Szene-DJ (29) in einer U-Haftzelle in der JA Josefstadt. Denn im vergangenen März soll der 29-Jährige eine junge Frau (24) am WC einer Party-Location eingesperrt, gegen die Wand gedrückt und vergewaltigt haben.

Verdächtiger soll Wiederholungstäter sein

Doch die Vorwürfe gegen den Szene-Musiker gehen noch weiter zurück: Der gebürtige Salzburger soll seit 2022 immer wieder teilweise schwer beeinträchtigte Frauen in Wiener Clubs belästigt und anschließend in seiner Wohnung missbraucht haben.

So sollen insgesamt drei junge Frauen nach durchzechten Nächten, auf denen auch Drogen konsumiert wurden, nackt bei ihm im Bett aufgewacht sein – ohne zu wissen, was genau passiert sei. Ein Partygast soll "nur" begrapscht worden sein. Die 24-Jährige wirft ihm Vergewaltigung vor.  #MeToo-Aktivistin und Party-Veranstalterin Fredi Ferková sammelte zusammen mit ihrem Anwalt Philipp Springer akribisch alle Aussagen und informierte die Polizei.

Kurz darauf wurde der DJ in U-Haft genommen – nun liegt die Anklage gegen den 29-Jährigen vor. "Alles, was hier geschildert wird, geschah einvernehmlich. Mein Mandant hat sich nichts zu schulden kommen lassen", ärgert sich der vom DJ engagierte Top-Verteidiger Sascha Flatz.

Doch die Opfer behaupten das genaue Gegenteil: Der Angeklagte akzeptiere nur schwer ein "Nein" und versuche ständig, Frauen zu etwas zu überreden, was sie nicht wollen. "Ich habe das Gefühl, dass er nicht auf einvernehmlichen Sex steht, sondern dass es ihn anmacht, wenn Frauen nicht so ganz da waren", mutmaßte eine Betroffene.

DJ droht lange Haftstrafe

Bei umfassenden Ermittlungsarbeiten wurden auch Chats ausgewertet. Nun findet bald die Verhandlung wegen des Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Wehrlosen, Belästigung und Vergewaltigung am Wiener Landesgericht statt. Eine Haftstrafe droht. Die Unschuldsvermutung gilt.