Welt
Beirut: Katastrophen-Touristen stürmen zerstörten Hafen
Noch immer werden nach den Explosionen von Beirut Menschen in den Trümmern vermisst. Gleichzeitig sorgen Touristen am zerstörten Hafen für Empörung.
Eine Woche nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut ist die Zahl der Toten auf 165 gestiegen. Etwa 20 Menschen würden weiterhin vermisst, teilte Libanons Gesundheitsministerium am Dienstag mit.
Die Zahl der Verletzten liegt demnach bei rund 6.000. Die Suche nach Opfern in den Trümmern der Katastrophe geht weiter. Als Reaktion auf die Explosion und gewaltsame Proteste gegen die Regierung hatte Premier Hassan Diab am Montagabend den Rücktritt seines Kabinetts erklärt.
Der zerstörte Hafen wird nun bei Touristen als Fotomotiv immer beliebter. Wie britische Medien berichten, versammelten sich am Wochenende mehrere Touristen auf einer Brücke, die den Hafen überblickt und schossen dort ihre Fotos.
In den sozialen Medien sorgt das Verhalten der Reisenden für Empörung. Beirut liege in Trümmern, Personen seien gestorben, verletzt und obdachlos und den Touristen falle nichts besseres ein, als Fotos vom Ort der Katastrophe zu schießen, so der Tenor.