Welt
Feuerwehrfreunde starben in der Hölle von Beirut
Zehn Männer, zehn Kollegen, zehn Freunde. Beim Löscheinsatz mussten sie ihr Leben lassen. Die Zahl der Toten erhöht sich insgesamt auf 157.
Die Feuerwehrleute wurden zu einem Einsatz gerufen und rückten zu einem Brand im Hafen aus. Sie ahnten nicht, dass es eine Fahrt in den Tod werden würde. Mindestens elf heldenhafte Feuerwehrleute kamen bei der Explosion von Beirut ums Leben.
Auf einem Handyvideo wurden die letzten Augenblicke der Feuerwehrmänner festgehalten: Die Retter stehen vor der Lagerhalle 12 in Beiruts Hafen. Dunkler Rauch quillt aus den Fenstern. Zu hören sind die alarmierenden Töne der Sirenen. Befehle fallen und obwohl in der Lagerhalle bereits mehrere kleine Explosionen stattfinden, versuchen die Retter das Tor aufzubrechen und zum Brand vorzudringen, um ihn zu löschen.
Der Löschversuch hatte fatale Folgen. Die Lagerhalle flog in die Luft und riss die gesamte Gruppe in den Tod. Die Explosion vernichtete die Lagerhalle und sämtliche Gebäude im Umkreis. Die Folgen sind verheerend. Insgesamt wurden laut aktuellen Angaben bei dem Vorfall 157 Menschen getötet und rund 5000 weitere verletzt. Die halbe Stadt ist zerstört, knapp 300.000 Menschen könnten ihre Wohnungen verloren haben.
Die letzten Sekunden der tapferen Feuerwehrmänner
Als hätten dort nie Feuerwehrleute gelöscht
Bislang wurden von zehn der elf Helden noch keine Überreste gefunden. Lediglich die Leiche von Feuerwehrfrau Sahar Fares († 25) konnte anhand ihres Verlobungsrings identifiziert werden.
Ermittlungsstand
Die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen derzeit noch. 16 Hafenmitarbeiter wurden gestern Abend festgenommen. Mehr als 18 Menschen seien bisher befragt worden, darunter Mitglieder des Hafenvorstands sowie der Zollverwaltung. Man wolle alle Fakten im Zusammenhang mit der Katastrophe klären, wurde von den Behörden mitgeteilt.