Aufreger in ORF-Liveshow
"Beim Saufen gestört"- Opernball-Chef platzt der Kragen
Weil offenbar einige Opernball-Gäste lieber grölten, als Diva Elina Garanča zuzuhören, platzte Staatsopern-Chef Bogdan Roscic der Kragen.
Der Wiener Opernball gehört jahraus, jahrein zu den ORF-Quotenhighlights – und das auch in seiner 66. Auflage. Die höchste Reichweite erzielte die Eröffnung ab 21:45 Uhr mit durchschnittlich 1,47 Millionen Sehern. Die Opernstars Piotr Beczala, Serena Saenz und Elīna Garanča sind dabei ihren großen Namen gerecht geworden.
Umjubelte Eröffnung mit fahlem Beigeschmack
"Die Eröffnung war toll", gerät auch Staatsopern-Chef Bogdan Roscic im Gespräch mit ORF-Moderatorin Miriam Weichselbraun ins Schwärmen. Erstens, gab es mit Garanča und der spanischen Ausnahmesängerin Saenz mit dem Klassiker "Barcarolle" erstmalig ein rein weibliches Duett.
Zweitens, vereinigten Garanča und Beczala nach zwei umjubelten Solostücken ("Nei Giardin Del Bello" aus "Don Carlo" bzw. der "Blumenarie" aus "Carmen") ihre Stimmen in dem nicht minder eingängigen "Granada" von Agustín Lara.
Dennoch gab es von Roscic auch scharfe Worte – nicht an seine Künstlerinnen und Künstler, sondern vielmehr an einige wenige Zuschauer in der Staatsoper.
"Manche Leute fühlen sich beim Saufen gestört"
"Das Publikum ist ein sehr gemischtes. Da sitzen Leute, die genau wissen, wer da singt und auf welchem Niveau das stattfindet, dann gibt's Leute, die sich bei der Eröffnung – ich kann das nicht eleganter sagen – beim Saufen gestört fühlen und einfach grölen, so dass man bei einem Heurigen rausfliegen könnte", wird der Staatsopern-Chef kurz emotional.
„Manche Opernball-Gäste fühlen sich durch die Darbietungen einer Diva wie Elīna Garanča beim Saufen gestört“
Vielsagender Nachsatz: "Aber das kriegen wir nächstes Jahr auch noch besser hin."
Strenge Türkontrollen im nächsten Jahr?
Auf die augenzwinkernde Nachfrage Weichselbrauns, ob es womöglich dann 2025 strengere Türkontrollen geben werde, winkt Roscic nicht ab. "Es gibt halt Leute, die glauben, weil sie sich eine Karte oder Loge leisten können, können sie sich alles erlauben. Das ist am Opernball nicht so."
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