Hintergründe unklar

Beim 2. Besuch der Polizei war Ehemann plötzlich tot

Die seit dem 12. April vermisste Frau aus Muri sowie ihr Ehemann wurden tot aufgefunden. Für die Nachbarn ist es ein Schock.

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    Beim zweiten Besuch fand die Polizei den Ehemann nur noch tot vor.
    Beim zweiten Besuch fand die Polizei den Ehemann nur noch tot vor.
    20 Minuten

    Eine seit dem 12. April vermisste Frau (44) aus Muri ist am Sonntag tot in der Main bei Frankfurt am Main in Deutschland aufgefunden worden.

    Nach Veröffentlichung der Vermisstenmeldung konnte die deutsche Polizei den gefundenen Leichnam zuordnen und informierte die Kapo Aargau. Ein Obduktionsbericht liegt bislang nicht vor. Deshalb ist auch nicht geklärt, ob die 44-Jährige aufgrund einer Fremdeinwirkung gestorben ist.

    Der Leichenfund und weitere aufgrund der verbreiteten Meldung eingegangene Hinweise ließen die Behörden erneute Abklärungen im Umfeld der Verstorbenen tätigen.

    Bei einem Vorsprechen am Wohnort des Ehemanns in Merenschwand kam es dann zu einem Großeinsatz der Polizei. Der 54-Jährige konnte allerdings nur noch tot im Inneren des Hauses aufgefunden werden. Das teilte die Oberstaatsanwaltschaft Aargau am Donnerstag mit.

    Polizei traf zuvor auf noch lebenden Ehemann

    Wie der Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft, Adrian Schuler, gegenüber 20 Minuten sagt, sei die Kantonspolizei bereits nach dem Eingang der Vermisstenmeldung der 44-Jährigen mit dem Ehemann in Kontakt getreten. "Während der Abklärungen vor Ort bestanden für die Polizei keine Verdachtsmomente auf ein Delikt", so Schuler.

    Ob die beiden Funde in Zusammenhang stehen, ist bislang nicht sicher. Auszuschließen ist es laut der Oberstaatsanwaltschaft aber nicht. "Aktuell gehen wir allen Informationen nach, die wir haben", sagt Schuler weiter.

    "Sie waren liebenswerte Menschen"

    In der Nachbarschaft hat sich das Drama am Donnerstagnachmittag bereits herumgesprochen. Mehrere Nachbarn zeigen sich über das Geschehene erschüttert. Ein direkter Nachbar, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, sagt, dass er und seine Frau aus allen Wolken gefallen seien, als sie von den Todesfällen erfahren hätten.

    Seine Frau und er hätten das Ehepaar gut gekannt. "Sie waren liebenswerte Menschen", so der Nachbar. In Erinnerung geblieben sei ihm, dass die 44-Jährige bei einem Großhändler in Muri arbeitete und ab und an nach Feierabend Essen mitgenommen und unter den Nachbarn verteilt habe.

    Die Ehe habe aber vor einigen Monaten zu kriseln begonnen. Dann sei die 44-Jährige nach Muri gezogen. "Seither hatten wir kaum noch Kontakt zu den beiden", so der Nachbar weiter.

    "Nicht ganz überraschende Tatsache"

    Ähnliches schildern auch zwei weitere Nachbarinnen. Die Ehe sei jedoch schon seit längerer Zeit unter keinem guten Stern gestanden. "Immer mal wieder hat man die beiden bis nach draußen streiten gehört", sagt eine Nachbarin, die ebenfalls anonym bleiben will.

    Dabei erinnert sich die Anwohnerin, dass die Verstorbene einmal weinend zu ihr gekommen sei und sie die 44-Jährige daraufhin in die Küche gebeten habe, um ihr zuzuhören. "Sie äußerte sich damals, dass sie Angst vor ihrem Ehemann habe", sagt die Nachbarin und ergänzt: "Ganz überraschend ist die Tatsache von gestern für mich nicht."

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