"Angst auf Straße zu landen"
Behinderte verzweifelt – wieder keine passende Wohnung!
Monatelang musste Frau M. warten, um von Wiener Wohnen eine Wohnung zu bekommen. Nun musste sie feststellen, dass diese komplett ungeeignet ist.
Seit rund einem halben Jahr versucht Frau M. verzweifelt eine behindertengerechte Wohnung zu finden. Unterstützung wollte sie sich eigentlich über Wiener Wohnen holen, doch das stellt sich als komplizierter heraus als gedacht, "Heute" berichtete. Die Wohngelegenheit, die ihr nun angeboten wurde, kommt jedoch nicht infrage, sie ist für Frau M. nicht geeignet.
Ausweglose Situation
Lange hielt der Hoffnungsschimmer von Frau M. nicht an. Nachdem sie bereits sechs Monate auf ein Wohnungsangebot von Wiener Wohnen gewartet hatte, bekam sie endlich eine Antwort: Für sie wäre eine Gemeindewohnung in der Donaustadt frei. Begeistert besichtigte sie diese, musste dann jedoch schnell feststellen, dass sie komplett ungeeignet für jemanden in ihrem gesundheitlichen Zustand war, denn sie hatte einen Teppichboden. Da Frau M. sowohl an Asthma als auch an Allergien leidet, stellt dies ein Gesundheitsrisiko für sie dar, was auch ein Attest ihres Lungenfacharztes bestätigte. Auch eine Küche hätte Frau M. selbst einbauen müssen, was mit ihrem monatlichen Einkommen von rund 1.000 Euro kaum möglich ist.
„Ich habe Angst auf der Straße zu landen“
Die 44-Jährige ist verzweifelt: "Ich habe keine andere Möglichkeit mehr. Wenn ich die Wohnung im 22. Bezirk nicht nehme, bin ich für drei Jahre gesperrt. Ich habe Angst, auf der Straße zu landen, wenn ich mir nichts anderes leisten kann. Den Teppichboden zu ersetzen und die Küche einzubauen kann ich mir nicht leisten," erzählt sie im Gespräch mit "Heute".
Kein weiteres Angebot möglich
In einem Statement erklärt Wiener Wohnen, dass Frau M. ein Angebot für eine barrierefreie Wohnung erhalten hätte sowie die schriftliche Erlaubnis, den Boden auf eigene Kosten auszutauschen. Laut einer Sprecherin von Wiener Wohnen habe sich die Kommunikation mit Frau M. jedoch als relativ schwierig erwiesen, es sei auch schon dazu gekommen, dass Telefonate abgebrochen werden mussten.
"Frau M. wurde per Entscheidung des Gremiums dieses einmalige Wohnungsangebot zur Verfügung gestellt. Lehnt Frau M. dieses Angebot ab, wird das Wohnungsansuchen "Barrierefreier Wohnungsbedarf" gelöscht. Ein weiteres Angebot bzw. eine andere Wohnung sind dann leider nicht möglich," heißt es seitens Wiener Wohnen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Frau M.kämpft seit Monaten verzweifelt darum, eine behindertengerechte Wohnung zu finden, doch das Angebot von Wiener Wohnen ist für sie aufgrund gesundheitlicher Risiken und finanzieller Hürden ungeeignet
- Trotz der Möglichkeit, den Boden auf eigene Kosten auszutauschen, steht sie vor der schwierigen Entscheidung, das Angebot anzunehmen oder für drei Jahre gesperrt zu werden, was ihre Angst, obdachlos zu werden, verstärkt