Welt
Behinderte Frau in Bus von Jugendbande vergewaltigt
Die brutalen Teenager rissen der Frau die Kleider vom Leib und fielen über sie her. Einer der Vergewaltiger filmte mit – die Aufnahmen landeten im Internet.
Die Bevölkerung von Marokko befindet sich in Aufruhr. Hunderte Menschen haben sich am Mittwoch zu einer Demonstration in der berühmten Hafenstadt Casablanca versammelt um ein Zeichen gegen sexuelle Gewalt an Frauen setzen, wie der "Independent" berichtet.
Auslöser für den Protest ist ein schreckliches Video, das am 18. August aufgenommen wurde und sich seitdem im Internet viral verbreitet hat. Darauf ist zu sehen, wie eine junge Frau von einer Jugendbande in einem öffentlichen Bus vergewaltigt wird.
In Tränen versucht sich die 24-Jährige gegen die Angreifer zu wehren, doch diese rissen ihr die Kleider vom Leib, nachdem sie sie zuvor ausgegriffen und heftig auf Arabisch beschimpft hatten.
Niemand griff ein
Offenbar wurden die Teenager von niemanden an dem sexuellen Übergriff gehindert. Während der gesamten Laufzeit des Videos ist kein Eingreifen des Busfahrers oder eines Passagiers zu sehen. Unklar ist, wie viele Personen sich noch in dem Fahrzeug aufhielten.
Laut den ermittelnden Behörden, leidet das Opfer unter einer geistigen Beeinträchtigung und Lernschwäche. Sechs Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahre werden mit der Tat in Verbindung gebracht. Sie sind am Montag verhaftet worden.
Opfer wird Schuld an Übergriff gegeben
Die brutalen Aufnahmen, die unter anderem auf der Streaming-Plattform YouTube aufgetaucht sind, haben nun in dem islamischen Land eine kontroverse Diskussion um die Rechte und den Schutz der Frauen entfacht.
Schockierend: In den vielen Kommentaren in den Sozialen Medien wird dem Opfer die Schuld gegeben. "Ich verurteile diese Tat, aber [Frauen] bedeckt euch, diese war viel zu einfach ausziehen", schreibt ein Mann auf Facebook.
Busunternehmen distanziert sich
Das Transportunternehmen "M'dina Bus" hat den Vorfall mit scharfen Worten ebenfalls verurteilt und distanziert sich ausdrücklich davon: Das Video sei zu kurz, um beurteilen zu können, ob der Busfahrer der Frau geholfen habe, oder nicht. Zumindest würde man nun eng mit den Behörden zusammenarbeiten um die Schuldigen zu überführen.
Diese brutale Vergewaltigung und wirft mehr als nur ein schiefes Licht auf die Bevölkerung des nordafrikanischen Königreichs. Die entfachte internationale Diskussion könnte auch einen herben Schlag für die Wirtschaft des Landes bedeuten. Immerhin bewirbt sich Marokko gegenüber Touristen und Investoren als einen sicheren Hafen in Nordafrika. (red)