Oberösterreich

"Bedenklich" – jede 3. Body-Lotion fiel im Test durch

Gerade im Winter sind Body-Lotions gefragt. Beim Kauf ist aber Vorsicht geboten, wie jetzt ein Test der Arbeiterkammer ergeben hat. 

Tobias Prietzel
Die AK hat 35 Lotions untersucht; teure Produkte müssen nicht zwangsläufig die besten sein.
Die AK hat 35 Lotions untersucht; teure Produkte müssen nicht zwangsläufig die besten sein.
iStock

Klirrende Kälte, dazu Heizungsluft: Vor allem in den kühlen Monaten trocknet die Haut oft aus. Viele greifen dann zu Pflege-Produkten, um der Haut Linderung zu verschaffen. 

Die Konsumentenschützer der AK Oberösterreich haben 35 Produkte – Lotion, Milch, Balsam und Creme – unter die Lupe genommen. Der Fokus lag auf Kosmetik für trockene Haut oder mit der Bezeichnung "reichhaltig". Auch teurere, mit Markendüften parfümierte Lotionen wurden getestet, da sie gerne als Geschenk gekauft werden.

Die Ergebnisse: Von insgesamt 13 Naturkosmetik-Produkten wurden elf mit "Sehr gut" und zwei mit "Gut" bewertet. Gut zu wissen für Sparefrohs: Von den günstigsten Erzeugnissen erhielten sechs die beste Gesamtnote und zwei die zweitbeste Note.

Die AK nennt zwei Beispiele: Im österreichischen Handel sind etwa "Alverde Cremeöl-Lotion Bio-Arganöl, Bio-Mandel" bei dm um 2,75 Euro für 200 Milliliter erhältlich. Die selbe Menge "Terra Naturi Rich Care Körpermilch" bei Müller kommt auf 2,25 Euro.

Gleich zehnmal – also bei fast einem Drittel aller Produkte – musste die Konsumenteninformation die Urteile "Mangelhaft" oder "Ungenügend" abgeben.

Zu Abwertungen kam es wegen bedenklicher oder umstrittener Inhaltsstoffe wie auf Erdöl basierenden Paraffinen. Spannendes Detail: Am Ende des Testfelds findet man sowohl günstige als auch teure Produkte.

Bedenkliche Ergebnisse
In einem Erzeugnis entdeckte das Labor 15 Prozent auf Erdöl basierende Paraffine.
Zusätzlich fanden sich darin aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOAH), zu denen auch krebserregende Verbindungen gehören.
Die Tester listen weiters auf: PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremd- und Schadstoffe machen können.
Ebenfalls bedenklich: das Antioxidans Butylhydroxyltoluol (BHT), das im Verdacht steht, wie ein Umwelthormon zu wirken.
Auch sichergestellt: Chlorpehesin, eine halogen-organische Verbindung, die zu Hautirritationen führen kann.

Drei Produkte von Calvin Klein, Jil Sander und Jean Paul Gaultier enthielten den Moschusduft Galaxolid, zwei den synthetischen Duftstoff Cashmeran. Beide Verbindungen reichern sich im menschlichen Fettgewebe an. Galoxolid steht zudem im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen.

Bei Lotionen mit Designerdüften müssen für 200 Milliliter bis zu 40 Euro berappt werden.

Die AK erklärt, wie man trockene Haut im Winter am besten behandelt:

1
Fette zurückgeben

Gerade im Winter setzen trockene Heizungsluft und heißes Duschen der Haut zu. Lotionen geben dann Lipide, also Fette, und Feuchtigkeit zurück.

2
Gleich eincremen

Man sollte sich gleich nach der Dusche eincremen. In nassem Zustand nimmt die Haut Pflegestoffe besser auf.

3
Öl dazumischen

Ein Tipp, wenn die Lotion zu wenig Fett bietet: einfach in der Hand einen Tropfen Körper-Öl untermischen.

Das gesamte Test-Resultat hat die Arbeiterkammer Oberösterreich im Internet veröffentlicht.

Enorme Preis-Unterschiede

Erst vor kurzem hat die AK enorme Preis-Unterschiede bei Drogerie-Artikeln aufgedeckt: Ein und dasselbe Produkt kostet in Österreich um bis zu 121 Prozent mehr als in Deutschland.

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