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Beben in Marokko: "Haus meiner Familie ist zerstört"

Es waren nur einige Sekunden, doch diese haben das Leben Tausender Menschen für immer verändert. Die Not der Menschen vor Ort ist groß.

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    Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen. 
    Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen.
    REUTERS

    Trümmer auf den Straßen, Menschen, die ihr letztes Hab und Gut retten wollen und die verzweifelte Suche nach Überlebenden: Marokko ist von der schwersten Erdbeben-Katastrophe seit Jahrzehnten heimgesucht worden. Erdbeben sind in Nordafrika selten, entsprechend anfällig sind Gebäude und Infrastruktur.

    Auf Bildern aus Städten wie Amizmiz ist zu sehen, wie ganze Straßenzüge in Schutt und Asche gelegt wurden. In Beuteln tragen Menschen ihre Habseligkeiten. Viele übernachten in provisorisch aufgebauten Zelten. Weil sie kein Dach mehr über dem Kopf haben – aber auch, weil sie Nachbeben befürchten.

    Wie groß die Not bei den Menschen ist, zeigt eine Szene im Dorf Moulay Brahim: Als ein Lieferwagen mit Wasser und Lebensmitteln ankommt, kommt es zu Handgreiflichkeiten. Frauen mit kleinen Kindern auf dem Rücken und junge Männer drängen sich verzweifelt um die Lieferung, mehrere Menschen streiten.

    Kinder spielen auf Matratzen

    Er sei noch auf der Arbeit gewesen, als er die starken Erdstöße gespürt habe, erzählt ein Bewohner des Dorfs einer dpa-Reporterin. Er sei nach Hause gerannt und habe seine Kinder gerettet. "Das Haus meiner Familie ist völlig zerstört", sagt er. Viele Gebäude in dem Ort an der nördlichen Seite des Atlas-Gebirges sind stark beschädigt worden, einige Wege durch das Dorf sind von Schuttbergen versperrt. Hinter der zerstörten Fassade eines mehrstöckigen Wohnhauses wehen rote Vorhänge. Nur 48 Stunden zuvor haben hier noch Menschen gelebt.

    Überall in den kleinen Dörfern in der Region sitzen die Menschen in der Hitze an den Straßenrändern und harren in provisorisch errichteten Zelten aus. Kinder spielen auf Matratzen, mancherorts schaufeln Bagger Schutt weg. Die Menschen versuchten, sich so gut es geht gegenseitig zu helfen, erzählen Anwohner.

    Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das verheerende Beben in einer Tiefe von 18,5 Kilometern, das Epizentrum lag gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch. Auch dort hat das Beben seine Spuren hinterlassen: In der Stadtmauer sind tiefe Risse zu sehen, Eingangstore sind beschädigt. Noch ist das ganze Ausmaß der Katastrophe nicht abzusehen.

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