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Beben der Stärke 7,2 in Haiti fordert erste Todesopfer
Haiti wird immer wieder von Erdbeben geplagt. Ein Beben suchte nun den Süden der Insel heim. Die Behörden warnen indes vor Tsunami-Wellen.
Ein schweres Seebeben hat den Süden des Karibikstaats Haitis erschüttert. Die US-Behörde USGS gab die Stärke mit 7,2 an. Die Behörden sprachen indes am Samstag sogar eine Tsunami-Warnung aus.
Das Beben hat sich offiziellen Angaben nach rund 12 Kilometer von der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilometern ereignet.
Menschen schreien unter den Trümmern
Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben, wie der Leiter des Katastrophenschutzes des Landes, Jerry Chandler, gegenüber AFP erklärte. "Ich kann bestätigen, dass es Tote gibt, aber ich kenne die genaue Zahl noch nicht", sagte Chandler und fügte hinzu, dass Premierminister Ariel Henry auf dem Weg zum nationalen Notfallzentrum in Port-au-Prince sei.
Frantz Duval -Journalist der haitianischen Tageszeitung "Nouvelliste" berichtet via Twitter über die Verhältnisse vor Ort.
"Etliche Häuser sind eingestürzt, viele Menschen sind unter Trümmern begraben, sagte Augenzeuge gegenüber der "New York Times". Und weiter:
„"Wir können die Menschen unter den Trümmern schreien hören. Die Leute rennen hin und her zum Spital."“
Die Behörden warnten indes vor gefährlichen Tsunami-Wellen von bis zu drei Metern Höhe. Berichten zufolge sollen durch das Beben zahlreiche Häuser zerstört worden sein. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst noch unklar.
Naturkatastrophe einen Monat nach Tod des Präsidenten
Das Beben kommt für das Land mit 11 Millionen Einwohnern zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Im Juli war Haitis Präsident Jovenel Moïse ermordet worden. Er wurde in seiner Residenz von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen.
Seitdem befindet sich Haiti in einer politisch instabilen Lage.
Auch 2010 schweres Erdbeben
Haiti war im Jahr 2010 von einem schweren Erdbeben nahezu verwüstet worden. Im Zentrum des Erdbebens mit einer Stärke von 7,3 lag damals Haitis dicht besiedelte Hauptstadt Port-au-Prince. Durch das Beben starben rund 222.000 Menschen, mehr als 300.000 wurden verletzt.
Mehr als eine Million Menschen verloren ihr Zuhause. Die Schäden durch das Beben wurden auf 8 Milliarden US-Dollar (7,3 Milliarden Franken) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang.