Fussball
Bayern-Deal mit Freund war Hoeneß-Geheimaktion
Am Dienstag platzte die Bombe. Christoph Freund, langjähriger Sportdirektor von Red Bull Salzburg, wechselt zu Topklub Bayern München.
Kurz vor Mittag machte die Sensationsmeldung die Runde. Deutsche Medien berichteten übereinstimmend, dass der 46-jährige Salzburger Österreichs Serienmeister verlässt, um in die 140 Kilometer entfernte bayrische Hauptstadt zu wechseln. Freund wird sein Amt als Bayern-Sportdirektor mit dem 1. September antreten – damit erst nachdem sich das Transferfenster geschlossen hat. Der Vertrag des 46-Jährigen wäre eigentlich bis 2026 gelaufen, also fließt jetzt eine Ablösesumme.
Freund ist schon seit 2006 bei den Bullen, übernahm 2015 das Erbe des jetzigen ÖFB-Teamchefs Ralf Rangnick als Sportdirektor der Mozartstädter, erarbeitete sich seither einen exzellenten Ruf als Entwickler junger Talente. Sadio Mane, Karim Adeyemi und nicht zuletzt Erling Haaland haben bei den Salzburgern aufgezeigt, danach große Karrieren gestartet.
Freund-Deal als Bayern-Geheimsache
Dass Freund ein heißbegehrter Sport-Boss ist, zeigte sich bereits im letzten Jahr, als der neue Chelsea-Eigentümer Todd Boehly intensiv um Freund kämpfte. Der 46-jährige Salzburger entschied sich jedoch für einen Verbleib in seiner Heimat. Nun erfolgt der Schritt ins Ausland.
Die Verpflichtung ist derart überraschend, weil bis zuletzt nur eine kleine Gruppe eingeweiht war. Laut "Sky" haben Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und der neue Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen die sensationelle Freund-Verpflichtung als Nachfolger von Hasan Salihamidzic eingefädelt. Seit dem Ende der letzten Saison haben Hoeneß und Rummenigge die Zügel bei den Bayern wieder fest in der Hand, damals mussten Salihamidzic und Vorstands-Boss Oliver Kahn nach einer enttäuschenden Saison gehen.
Kommt noch ein Sport-Vorstand?
Dass keine Spekulation über den Freund-Wechsel durchgesickert ist, ist durchaus überraschend, schließlich gelangen sonst immer wieder Interna des deutschen Serienmeisters an die Öffentlichkeit. Beim Freund-Deal waren dem Bericht zufolge aber nicht einmal alle Aufsichtsräte involviert. So blieb es eine Münchner Geheim-Aktion.
Welche Kompetenzen Freund erhält, bleibt aber noch offen. Klar ist nur: Er soll Sportdirektor werden, Salihamidzic füllte bis zuletzt den Posten des Sport-Vorstands aus. Gut möglich, dass Freund also noch einen ihm übergeordneten Vorgesetzten bekommt.