Retourkutsche
Bayern-Coach Tuchel watscht Matthäus und Hamann ab
Nach der blamablen 1:2-Niederlage im DFB-Pokal gegen Drittligist Saarbrücken schoss Bayern-Coach Thomas Tuchel gegen seine Kritiker.
Deutschlands Serienmeister erlebte am Mittwoch eine echte Bruchlandung, musste sich in der zweiten Pokal-Runde völlig überraschend dem Drittligisten Saarbrücken mit 1:2 geschlagen geben. Und das, obwohl Thomas Müller die Bayern noch plangemäß in Front gebracht hatte (16.), doch Patrick Sontheimer (45+1.) und Marcel Gaus in allerletzter Sekunde aus einem Konter (90+6.) besiegelten die Bayern-Blamage.
Die kam zu einem äußerst heiklen Zeitpunkt. Denn am Samstag steht der deutsche Klassiker gegen Borussia Dortmund auf dem Programm. Noch vor der Winterpause folgen Duelle gegen Eintracht Frankfurt, Wolfsburg, Hoffenheim und Stuttgart. "Wenn du nicht in der Lage bist, Spiele zu kontrollieren, dann wirst du auf Dauer auf die Nase fallen", kritisierte etwa der "Sky"-Experte Didi Hamann Deutschlands Serienmeister. Und schoss auch gegen Coach Tuchel selbst: "Seit der Trainer hier ist, ist die Entwicklung nicht gut. Die Ergebnisse haben gestimmt, aber die Art und Weise war nicht überzeugend", meinte Hamann. Und Analytiker-Kollege Lothar Matthäus meinte in der "Bild" auf Tuchel angesprochen: "Er hat sich in Saarbrücken verzockt. Ich hätte an seiner Stelle meine beste Elf aufgeboten und nach 50, 60 Minuten rotiert. Harry Kane überhaupt nicht zu bringen und dann auszuscheiden – das ist unglücklich", so der 62-Jährige.
Tuchel schießt gegen seine Kritiker
Auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Kracher am Samstag (18.30 Uhr) wurde Bayern-Coach Tuchel nun mit den Aussagen seiner Kritiker konfrontiert. Fehlt den Bayern tatsächlich die Entwicklung? "Ich sehe bei den beiden auch keine Weiterentwicklung", konterte Tuchel eiskalt. Und weiter: "Natürlich kommt Kritik auf, man unterschreibt bei Bayern. Man muss um jeden Titel mitspielen. Wir wissen, was wir tun, wir wissen, wo wir stehen und dass wir besser werden wollen. Ich nehme Niederlagen persönlich, wir sind hier, um Spiele zu gewinnen", wurde Tuchel dann deutlich.
Die Trendwende ausgerechnet beim BVB zu schaffen, könnte allerdings schwierig werden. Joshua Kimmich fehlt nach seiner Notbremse gegen Darmstadt gesperrt, Matthijs de Ligt zog sich am Mittwoch eine Kapselverletzung im Knie zu. Leon Goretzka und Dayot Upamecano fehlten zuletzt angeschlagen, ihr Einsatz ist offen. "Es ist wichtig, dass wir an unserer Leistungsgrenze spielen, ich glaube, dass wir genug Qualität und auch den Spirit haben, um Dortmund zu schlagen. Wir fahren dorthin, um zu gewinnen", so der 50-Jährige.