Sport
Baumgartlinger rechnet mit Landesverbänden ab
Julian Baumgartlinger ist richtig sauer. Nicht wegen der Leistung im WM-Quali-Finale, sondern wegen der Äußerungen eines Landesverbands-Präsidenten.
Kein Ende der Unruhe im ÖFB! Mit dem 1:0 gegen Moldawien verabschiedete sich Marcel Koller vom Nationalteam, bis Freitag soll Peter Schöttel eine Liste von Teamchef-Kandidaten vorlegen. Der neue Sportdirektor ist selbst nicht unumstritten, schon vor der Ablöse von Willi Ruttensteiner gingen immer wieder Landesverbands-Präsidenten ungefragt mit Informationen an die Öffentlichkeit. So auch Niederösterreich-Boss Johann Gartner – der seine Kollegen und die Team-Kicker anpatzt. Kapitän Julian Baumgartlinger bringt das in Rage.
Kritik an Teamspielern
Was ist der Grund? Gartner erklärte in der "Krone": "Weil sich einige Landespräsidenten in den Mittelpunkt stellen wollten und damit voreilig rausrückten. Ausgemacht war, dass nur Leo Windner spricht, aber es gab Wichtigtuer, für die es besser wäre, manchmal den Mund zu halten." Dabei gab er selbst an einem Tag gleich drei (!) Interviews, meinte in der "NÖN" über die ÖFB-Teamspieler, die am Vorgehen des ÖFB Kritik übten: "Da haben einige deutlich übers Ziel hinausgeschossen. Manchen fehlt's da vielleicht an Intelligenz."
Scharfer Konter
Julian Baumgartlinger kontert in seiner Eigenschaft als Kapitän scharf: "Die Eitelkeiten mancher Herrschaften sind offensichtlich wichtiger als das Nationalteam. Diese Aussagen gehen in die selbe Kerbe, wie in den letzten Wochen. So etwas kann man nicht akzeptieren, weil es dem Team schadet. Ich hoffe, man kriegt es langsam in den Griff, weil ich kann es mir nicht erklären." Nachsatz: "Das sind Anschuldigungen, die dem Team schaden und Spieler direkt betreffen. Das können wir nicht akzeptieren und weisen wir auch zurück. Das geht das fast in Richtung Verleumdung. Ich glaube, er war sich der Probleme, die dadurch entstehen, nicht bewusst."
Schöttel der Richtige?
Gartner gibt in seinen Interviews auch einen interessanten Einblick in seinen Zugang zum Fußball. "Wir wollten bei seinem Amt weg von der Wissenschaft und zurück zum Fußball", erklärt er die Demontage von Willi Ruttensteiner. Schöttel sei der geeignete Nachfolger, "weil er ja viele Länderspiele absolviert hat." (gr)