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"Baukulturelles Erbe" – Land schnürt Kellergassenpaket

Bauberatungen, Auszeichnungen und Schutzzonen sollen für den Erhalt der NÖ-Kellergassen sorgen, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Niederösterreich Heute
"Baukulturelles Erbe" – Land schnürt Kellergassenpaket
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (Mitte) präsentierte ein Maßnahmenpaket.
NLK Pfeiffer

Rund 1.100 Kellergassen mit circa 37.000 Kellern gibt es in Niederösterreich. In Verbindung mit rund 27.000 Hektar Reben, auf denen Wein angebaut wird, entsteht einige Relevanz: "Wein gehört zu Niederösterreich und Weinbau hat jahrhundertelange Tradition, der auch unsere Kulturlandschaft prägt", sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP).

Bei einem gemeinsamen Termin mit Doris Knoll, der Amtssachverständigen für Baukultur des Landes NÖ, und Michael Staribacher, dem Leiter des Kellergassenmanagements der Dorf- und Stadterneuerung wurde "stilecht" im Rendl-Keller in der St. Pöltner Kellergasse ein Maßnahmenpaket vorgestellt. Das soll helfen, die Kellergassen-Ensembles weiter zu erhalten.

Arbeitsplatz und baukulturelles Zeugnis

Kellergassen sind gleichzeitig Arbeitsplatz der Winzerinnen und Winzer und baukulturelles Zeugnis unserer Heimat“, unterstrich Pernkopf. Die Weinviertler Kellerkultur ist seit 2022 immaterielles UNESCO Weltkulturerbe. „Das heißt, die gesamte Kultur, die in und um die Weinkeller und in den Kellergassen stattfindet, ist mittlerweile mit dem UNESCO Schutzsiegel prämiert." Kellergassen selbst stehen aber nur selten unter Schutz.

Bauberatungen für Kellerbesitzer

Die erste Maßnahme umfasse die Bauberatung für Kellerbesitzer, denn richtige Kellersanierung benötige Wissen und gestalterisches Feingefühl. "Um das authentische Erscheinungsbild zu erhalten und Wissen weiterzugeben, haben wir die geförderte Kellergassen-Bauberatung ins Leben gerufen", erklärte Pernkopf. In einer ersten Pilotphase habe man in den vergangenen Monaten bereits 80 Beratungen durchgeführt.

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    Plakette angedacht

    Darüber hinaus werde es künftig die Plakette "Ich-bin-Baukulturerbe" geben. Pernkopf dazu: "Wir wollen nicht nur beraten, wie so eine Sanierung bestmöglich gelingt, sondern gelungene Arbeiten auch vor den Vorhang holen. Mit der Plakette wollen wir jenen Kellerbesitzern Wertschätzung ausdrücken, die ihre Weinkeller und damit die Kellergassen stilvoll erhalten, weiterentwickeln und damit ein wertvolles und schönes Stück Heimat erhalten."

    Keine "Behübschung im Disneyland-Stil"

    Die dritte Maßnahme umfasse Beratung für Gemeinden. Es gebe bereits drei LEADER-Regionen bzw. zwölf Gemeinden mit besonders schönen Kellergassen, die an einem Pilotprojekt zur Ausweisung von Kellergassen-Schutzzone arbeiten. "Mit diesen Schutzzonen, die ein Instrument des Bebauungsplans sind, können Gemeinden besonders schöne Kellergassen oder einzelne Ensembles gegen Monster-Umbauten, gutgemeinte Behübschungen im Disneyland-Stil und auch gegen Abriss schützen und ihre schlichte Schönheit bewahren", ergänzte er.

    Im Einklang mit der Kulturlandschaft

    Knoll sagte, die "Kellergasse ist meist ein Dorf neben dem Dorf. Die Übereinstimmung von Architektur und Landschaft spielt eine wichtige Rolle. Die Kellergassen befinden sich meist im Hintaus, reihen sich an eine Geländekante, schmiegen sich in Hohlwege, scharen sich zu Kellervierteln oder umkreisen einen Kellerberg – immer im Einklang mit der Kulturlandschaft."

    Kellergassenführungen mit fachkundigem Personal

    Staribacher erklärte, dass viele Kellerensembles ihre ursprüngliche Funktion verloren hätten, weil sie nicht mehr oder kaum bewirtschaftet werden, sondern auch zusehends dem privaten und gesellschaftlichen Austausch und als Veranstaltungsorte z.B. für Kellergassenfeste dienen. Bei jenen Kellern, die nicht genutzt werden, „müssen wir entgegensteuern", sagte der Leiter des Kellergassenmanagements. Deswegen wurde auch begonnen, um Jahr 2000 Kellergassenführerinnen und Kellergassenführer auszubilden.

    red
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