"Ein Irrsinn"

Bauernbund kritisiert Lockerung der Seuchen-Verordnung

Kurz vor dem Osterwochenende lockerte das Gesundheitsministerium die MKS-Verordnung. Schmuckenschlager bezeichnete die Änderung "Irrsinn".
Sarah Marie Piskur
13.04.2025, 16:42

Obwohl es derzeit keinen Nachweis für eine Einschleppung der Maul- und Klauenseuche in Österreich gibt, hält das gefährliche Virus die Landwirtschaft fest im Griff. Groß ist die Angst vor einem Ausbruch, der das Leben von 1,18 Millionen Nutztieren in Niederösterreich gefährden könnte.

Das Gesundheitsministerium mit der zuständigen Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) gab nun Änderungen zur MKS-Verordnung bekannt.

Wie "Heute" berichtete, sollen bestimmte Importverbote nicht mehr für das gesamte Gebiet von Ungarn und der Slowakei gelten, sondern nur noch für betroffene Gebiete mit Schutz- und Überwachungszonen.

Verordnung laut Schmuckenschlager "Irrsinn"

Kritik an dieser Neuerung kam nun von Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Schmuckenschlager. Laut eines Berichtes des ORF, halte er nichts von der Verordnung. In seinen Augen sei die Änderung ein "Irrsinn".

"Anstatt die Maßnahmen aufgrund des Osterreiseverkehrs zu verschärfen, tut man genau das Gegenteil. Das ist grob fahrlässig und unverantwortlich gegenüber unseren Bäuerinnen und Bauern", so Schmuckenschlager.

Laut einer Stellungnahme der Ministerin Korinna Schumann (SPÖ) an die APA sei die neue Verordnung aber "keine Lockerung". Stattdessen sei es eine gezieltere Maßnahme, die besonders Gebiete mit erhöhtem Risiko betreffe.

Virus zuletzt in Pakistan nachgewiesen

Gelten soll die neue Verordnung ab dem morgigen Montag, 14. April, also pünktlich zum Beginn der Osterwoche.

Die Maul- und Klauenseuche trat heuer erstmals im Jänner bei Wasserbüffel in Deutschland auf. Wissenschaftler konnten den dortigen Virusstamm genauer untersuchen. Wie die AGES gegenüber "Heute" erklärt, soll es sich dabei um den "Serotyp O" handeln, der eine sehr ähnliche Sequenz zu einem Ausbruch in der Türkei 2024 aufweist.

Anders sieht es bei den Ausbrüchen in Ungarn und der Slowakei aus, die seit Anfang März auftreten. Zwar wurde auch hier der "Serotyp O" nachgewiesen, die "nächste Verwandtschaft" des Virus in unseren Nachbarländern fand sich bei einem Ausbruch in Pakistan vor sieben Jahren.

Wie das MKS-Virus schließlich zu den aktuellen Ausbrüchen in der Slowakei und Ungarn führte, sei derzeit noch unklar. Lange Zeit war Europa frei von MKS-Ausbrüchen. In Österreich kam es zuletzt im Juli 1981 zu einem Fall.

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