Gedenken an Corona-Drama

Große Trauer – vier Priester starben binnen elf Tagen

Tragödie vor fünf Jahren: Für die Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu und für die ganze Salesianerprovinz war es ein sehr langer Karfreitag.
Niederösterreich Heute
13.04.2025, 06:30

Für die Salesianerpfarre Amstetten Herz Jesu und für die gesamte Salesianerprovinz war es ein langer Karfreitag vor fünf Jahren: Am 8. April 2020 starb Pater August Pauger (93) – innerhalb von nur elf Tagen starben auch Pater Josef Pucher (86), Pater Roman Stadelmann (93) und Pater Josef Parteder (82) am Coronavirus. In der Pfarre gedenkt man der Verstorbenen und bittet um das Gebet für die Verstorbenen. Die Pfarre bittet um das Gebet für die vier oder um einen Besuch beim Priestergrab am Neuen Amstettner Friedhof, wo die vier beerdigt sind.

Im engsten Rahmen wurden damals die beiden 93-jährigen Salesianerpatres Roman Stadelmann und August Pauger am Amstettner Friedhof im Grab der Salesianer Don Boscos beigesetzt. Der damalige Provinzial Pater Petrus Obermüller leitete die Begräbnisfeierlichkeit.

Liebenswerte Anekdote

Bei Pater Stadelmann habe der Provinzial das Gefühl gehabt, dass dieser die Worte Don Boscos gelebt habe. Die Pfarre erinnert dabei an eine liebenswerte Anekdote zu Pater Stadelmann: "Einst war es so, dass mitten während des Kirchenputzes Kinder in die Kirche kamen und sich versteckten. Die Kirchenputzer dachten: Jetzt wird Pater Roman aber mit ihnen schimpfen. Ganz im Gegenteil, er mochte es, wenn Kinder fröhlich sind."

Der beliebte Priester spielte trotz seines hohen Alters noch täglich Tischtennis mit Jugendlichen und beim Fußball galt er als "Trainer-Fuchs". Es war ihm noch vergönnt, dass er kurz vor Corona-Zeit seine Ministranten zum diözesanen Fußballtitel führte. Mit seiner schlichten Art und Weise habe er die Jungen erreicht.

Die Pfarre erinnert daran, dass auch Pater Pauger als sehr beliebt galt, gerade unter den Senioren seiner Pfarre in Wien. Er galt als humorvoll und hatte "viel Schmäh". Wie es auf seiner Parte steht "Ich bin die Auferstehung" sei Pater Pauger voll christlicher Hoffnung gewesen.

Im kleinsten Kreis, bedingt durch die Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen, wurden damals auch die beiden Amstettner Salesianer Don Boscos Pater Josef Pucher (86) und Pater Josef Parteder (82) beerdigt. Provinzial Pater Petrus Obermüller betont: "Es wären sehr viele gekommen, so konnten sie nur im Gebet verbunden sein mit uns."

Pater Josef Parteder, so der Provinzial, sei eine Institution in Amstetten gewesen. Er wirkte von 1970 bis 1978 als Kaplan und Religionslehrer hier im Mostviertel. Pater Petrus bezeichnete ihn als schwungvoll, als jemand, der begeistern konnte und zum Nachdenken bringen konnte - das aber nie aufdringlich.

Pater Josef Pucher habe auch ihn geprägt, so der damalige Provinzial Pater Petrus Obermüller beim Begräbnis. Dieser habe ihn einst als Novizenmeister behutsam begleitet.

Der Provinzial betonte, dass das Begräbnis gerade am 24. April stattfand, an diesem Tag feiert die Kirche den Maria Hilf-Gedenktag, der für den Salesianerorden sehr wichtig ist. Pater Pucher begleitete oft Pilgergruppen in den Marienwallfahrtsort Lourdes und galt als großer Marienverehrer. Für die Amstettner bleibt er als Begleiter der Senioren, als Zelebrant der Frühmesse und als "Telefonist" im Büro in Erinnerung. Der Provinzial erinnerte mit einem Spruch auch an das große Vertrauen von Pater Pucher in Gott: "Mit meinem Gott überspringe ich Mauern!"

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 13.04.2025, 12:40, 13.04.2025, 06:30
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