Anklage wegen Tierquälerei

Bauer tötet sechs Rehkitze – jetzt droht Gefängnis

Jener Landwirt, der sechs Rehkitze bei Mäharbeiten getötet haben soll, wird angeklagt. Dem Mühlviertler drohen mehrere Jahre Gefängnis.

Oberösterreich Heute
Bauer tötet sechs Rehkitze – jetzt droht Gefängnis
Rehkitze sind im dichten Gras sehr schwer aus dem Traktor-Führerhaus zu erkennen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Noch immer sorgt der grässliche Fall für Entsetzen: Ein Landwirt und FPÖ-Lokalpolitiker aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung soll auf seiner dort gepachteten Wiese mehrere Rehkitze einfach niedergemäht haben.

Um das Leiden der Tiere zu verhindern, sind seit einigen Jahren vermehrt Drohnen im Einsatz. Die Wiesen werden vor dem Mähen mit Wärmebildtechnik abgesucht. Das für ihn kostenlose Angebot soll der Landwirt vehement verweigert haben.

Ohne Rücksicht auf versteckte Tiere habe er die Wiese trotzdem, so der Vorwurf. Beim Eintreffen der Jäger waren vier Kitze bereits tot. Zwei weitere hatten keine Beine mehr, sollen erbärmlich geschrien haben und mussten erlöst werden.

Wenn ich das höre, dann macht mich das betroffen und wütend.
Michael Lindner
Tierschutz-Landesrat (SPÖ)

Nach Publik werden des Vorfalls machte sich Entsetzen breit. Auch die Politik zeigte sich verständnislos: "Wenn ich das höre, dann macht mich das betroffen und wütend. Wir haben alle technischen Möglichkeiten, Wiesen zu kontrollieren, bevor man mäht", so Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ).

Zuletzt ermittelte dann auch die Staatsanwaltschaft gegen den Mann. "Wir werden jetzt klären, ob weitere Ermittlungen notwendig sind und ob es einen Strafantrag geben wird", so Behördensprecherin Ulrike Breiteneder zu "Heute".

Landwirt muss vor Gericht

Das Ergebnis der Ermittlungen steht nun fest: Der Landwirt wird wegen Tierquälerei und Wilderei angeklagt, berichten die "OÖN". Weil der Mann die Rehkitze während der Schonzeit getötet haben soll, stehe ein "schwerer Eingriff in ein fremdes Jagdrecht" im Raum.

Der Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt, muss sich voraussichtlich im September vor Gericht verantworten. Auf den Beschuldigten könnte nun eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren zukommen.

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    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Landwirt und FPÖ-Lokalpolitiker aus Bezirk Urfahr-Umgebung soll Anfang Juni auf seiner gepachteten Wiese mehrere Rehkitze getötet haben, obwohl ihm kostenlose Drohneneinsätze angeboten wurden, um die Tiere vor dem Mähen zu retten
    • Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn und er wird wegen Tierquälerei und Wilderei angeklagt, was ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren einbringen könnte
    red
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