Wien

Bauchstich-Bande raubte Kirtagsbesucher Gold-Rolex

Die brutale Bande stand am Mittwoch wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht. Einer der jungen Männer hatte einem Koch in die Leber gestochen.

Christian Tomsits
Die jungen Männer schämten sich vor Gericht.
Die jungen Männer schämten sich vor Gericht.
zVg

Sie sollen gleich mehrere Opfer im Sommer in Wien-Liesing schwer verletzt haben – ein 30-jähriger Koch kämpfte nach einem Leberstich durch ein Kampfmesser im AKH um sein Leben – „Heute“ berichtete. Das Opfer, dem der 30-Jährige zuvor zur Hilfe eilen wollte, erlitt einen doppelten Kieferbruch, und "wäre gestorben, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre."

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    "Ich wollte helfen, dann bekam ich einen Stich in die Leber", so Vincent K. (30)
    "Ich wollte helfen, dann bekam ich einen Stich in die Leber", so Vincent K. (30)
    Sabine Hertel

    Am Mittwoch wurde dafür vier jungen Männern zwischen 18 und 20 Jahren (drei Tschetschenen und ein Österreicher) am Wiener Landesgericht der Prozess gemacht. Rund um den Maurer Kirtag am 17. Juni soll das Quartett betrunken auf E-Scootern die an sich ruhige Gegend unsicher gemacht haben.

    Rolex um tausende Euro geraubt

    Bevor es vor einem beliebten Lokal zum Messerstich gekommen war, raubte die Bande einem Wiener eine goldene Rolex im Wert von 17.000 Euro (Angabe des Besitzers). "Ich hab ihn gefragt, ob ich sie probieren darf“, sagte der Angeklagte. "Sonst fetze ich dich“, ergänzte der Staatsanwalt den jungen Mann.

    Luxus-Uhr tauchte nie wieder auf

    Schließlich sollte das Opfer die Uhr um 500 Euro zurückzukaufen, das Geld dafür musste der Mann erst vom Bankomat abheben. Vor Gericht genierten sich die Angeklagten für ihre Taten, fassten teilbedingte und unbedingte Haftstrafen zwischen nur 9 und 24 Monaten aus (nicht rechtskräftig). Die teure Luxus-Uhr ging angeblich verloren.

    Anwalt Florian Kreiner vertrat die beiden Opfer und erstritt insgesamt rund 18.000 Euro für seine Mandanten.
    Anwalt Florian Kreiner vertrat die beiden Opfer und erstritt insgesamt rund 18.000 Euro für seine Mandanten.
    zVg

    Haftstrafen für alle vier Angreifer

    Einer der Verdächtigen, der für den Messerstich verantwortlich war, konnte nicht in der Tatnacht festgenommen werden und hatte sich freiwillig erst nach mehreren Wochen gestellt. Er bekam die höchste Haftstrafe von allen, nachdem der Koch ihn beim Prozess eindeutig wiedererkannt hatte. Die beiden Opfer (vertreten von Anwalt Florian Kreiner) bekamen 11.640 Euro (doppelter Kieferbruch) bzw. 7.320 Euro (Leberstich) zugesprochen.

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