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Vier Angriffe auf jüdische Metzgerei in fünf Wochen
Zum wiederholten Mal geriet eine jüdische Metzgerei ins Visier von Unbekannten. Der Geschädigte vermutet einen rassistischen Hintergrund.
Am vergangenen Wochenende wurde das Geschäft der jüdischen Genossenschafts-Metzgerei in Basel (Schweiz) von unbekannten Tätern beschädigt. Zum bereits vierten Mal in fünf Wochen. Eine unbekannte Täterschaft hat in der Nacht auf Sonntag die Tür mit einem Stein eingeschlagen, wie "20 Minuten" berichtet. Leopold Stefansky, Präsident der Jüdischen Genossenschafts-Metzgerei in Basel, vermutet einen rassistischen Hintergrund.
"Wenn es Vandalismus wäre, wären zum Beispiel auch Verschmierungen sichtbar, aber die Täterschaft hat die letzten Male immer einen Stein eingesetzt", sagt er. Begonnen hat die Serie von Attacken in der Nacht auf den 16. September. Da wurden zwei hebräische Buchstaben von der Außenbeschriftung weggerissen. In der Nacht auf den 25. September wurde dann das J vom Schriftzug "Jüdische" entfernt sowie die Tür beschädigt.
In der Nacht auf den 20. Oktober wurde das schmale Fenster neben der Tür mit einem Stein eingeschlagen. Nur einen Tag später die Tür.
Polizei tappt noch im Dunklen
"Wir haben bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Sowohl die Polizei als auch wir gehen von einem rassistischen Hintergrund aus", erklärt Stefansky gegenüber "20 Minuten". Laut René Gsell von der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt liegen derzeit jedoch keine Hinweise auf das Motiv vor.
"Es sind mehrere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt wegen Sachbeschädigung eingegangen. Diese werden bei der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft bearbeitet. Das heißt, dass die Spuren ausgewertet und Hinweisen, die zur Feststellung der Täterschaft führen, nachgegangen wird", so Gsell.
Jüdische Gemeinschaft besorgt
"Solche Ereignisse sprechen sich ganz allgemein und innerhalb der jüdischen Gemeinschaft schnell herum und wecken Besorgnis", sagt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG). Sollte sich der Verdacht erhärten, dass es sich um einen antisemitischen Vorfall handelt, würde Kreutner ihn als einen der gravierenderen Fälle in diesem Jahr einstufen. Dazu warte man aber die Ermittlungsergebnisse der Polizei ab.
Laut dem Generalsekretär des SIG kommen in der Schweiz antisemitische Aussagen oder Aktionen bis hin zu physischen Übergriffen in einer gewissen Regelmäßigkeit vor. "Im Alltag sind vor allem verbale Übergriffe oder vereinzelte Schmierereien gemeint. Die Zahl tätlicher Angriffe oder schwerer Sachbeschädigungen ist aber relativ gering, vor allem auch im Vergleich mit Ländern wie Frankreich oder Deutschland", so Kreutner.
Sicherheitsvorkehrungen für Metzgerei geplant
Stefansky will die Metzgerei mit drei Angestellten nun vor weiteren Angriffen schützen und Sicherheitsvorkehrungen treffen. "Wir klären derzeit den Einsatz von einem Sicherheitsdienst und eine Videoüberwachung ab. Die Kosten dafür bleiben wohl an uns hängen."
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(sis)