Wlazny liegt auf Platz 1
Barometer-Beben: Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl
Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen.
Exakt fünf Monate vor der Nationalratswahl wird die Luft an der Spitze des "Heute"-Politbarometers dünn. Die Chefs aller Oppositionsparteien liegen im brandaktuellen Ranking (Unique Research, Schwankungsbreite ± 4,4 Prozent) noch vor der Regierungsspitze. Die Details:
Wlazny neue Nummer 1
Nach Platz drei im März hat Bierpartei-Chef Dominik Wlazny im April mit 23 Prozent Positiv- und nur 10 Prozent Negativnennungen sensationell die Führung übernommen – in einem regelrechten Fotofinish, denn derzeit liegen gleich vier Parteichefs (!) de facto gleichauf in Front.
Die Verteilung der (Stockerl-)plätze ergibt sich durch die niedrigere Anzahl an Negativnennungen (siehe Grafik). Meinungsforscherin Alexandra Siegl: "Eine Mehrheit hat von ihm in den letzten Wochen zwar nichts mitbekommen, was seiner Beliebtheit allerdings keinen Abbruch tut."
Aufsteiger Babler
Am stärksten verbessern konnte sich SPÖ-Chef Andreas Babler, der am Wochenende seine "Herz und Hirn"-Rede hält, mit vorab durchgesickerten Vorhaben verstärkt in der Öffentlichkeit stand. Der rote Vorsitzende ist 23 Prozent der Befragten positiv und 33 Prozent negativ aufgefallen.
Das ist ein Saldo von –10. Im März waren es –20. Polit-Expertin Siegl: "Die Partei wirkte rund um den Wiener SPÖ-Parteitag mit Blick auf die kommenden Wahlen wieder geeinter."
„Spionage-Affäre, Causa Ideenschmiede: Der Schaden für Parteichef Kickl ist sehr überschaubar.“
Minus-Männer und -Frau
Auf die meisten Minus-Nennungen kommen FPÖ-Chef Herbert Kickl, ÖVP-Obmann Karl Nehammer, Klimaministerin Leonore Gewessler und Grünen-Bundessprecher Werner Kogler. Gewessler hat mit –31 den gleichen Negativsaldo wie Kickl.
Der blaue Klubchef sei zuletzt "stark im politischen und medialen Kreuzfeuer gestanden", erläutert Meinungsforscherin Siegl: "Einerseits rund um die Spionageaffäre, andererseits in der Causa Ideenschmiede. Mit einem Minus seines Saldowerts von 5 Prozentpunkten ist der Schaden für Parteichef Kickl allerdings sehr überschaubar."
Aufholbedarf
Bei weitem nicht mit Wlazny mithalten kann der Chef der zweiten Kleinpartei, die ins Parlament will. KPÖ-Chef Tobias Schweiger liegt an vorletzter Stelle. 51 Prozent der Befragten gaben an, ihn nicht zu kennen oder machten keine Angabe.