Es gibt einen neuen Trend in Wien. Laut Umfrage des Instituts YouGov wohnen in der Bundeshauptstadt die meisten Fans des gesunden Schuhwerks in ganz Österreich. 56 Prozent würden sofort auf die gesündere Alternative, nämlich Barfußschuhe (!), umsteigen.
Diese zeichnen sich durch eine breite Zehenpartie und fehlende Absätze aus. Damit hat man nicht nur mehr Bewegungsfreiheit, sondern stärkt auch die Fußmuskulatur (um bis zu 21 Prozent), weiß der Orthopäde Dr. Leif Claaßen.
Die richtigen Schuhe "fördern die natürliche Fußstellung und helfen dabei, Fehlstellungen und chronische Schmerzen zu vermeiden", so der Facharzt. Der Trend, die eigene Fußgesundheit höher zu bewerten als kurzfristige Modeerscheinungen, wächst stetig – besonders in der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren.
Hier sind es ganze 62 Prozent, die sich nach orthopädisch gesünderen Alternativen umsehen und auch Barfußschuhe in Erwägung ziehen würden. Interessant ist, dass diese Altersgruppe genau dann beginnt, wenn der Ruf nach Absätzen bei den meisten offensichtlich abnimmt.
Die Mehrheit der befragten Frauen in Österreich tragen regelmäßig Schuhe mit Absätzen - vor allem Frauen zwischen 25 und 34 Jahren. Doch ob sich der Trend durchsetzt, wird sich noch zeigen müssen: Weniger als jede zweite Frau (44 Prozent) würde bislang wirklich auf ihre geliebten High Heels verzichten wollen.
Chronische Schmerzen bleiben nicht bei den Füßen "stehen", weiß Orthopäde Claaßen: "High Heels sind im Schnitt um 1,2 cm schmaler als der durchschnittliche Frauenfuß. Das sorgt für Ballenzehen, instabilen Gang und Rückenschmerzen." Dazu "winkt" auch gleich noch der gefürchtete Hallux Valgus, der sehr schmerzhaft sein kann und von dem vor allem Frauen betroffen sind.
Der neue Dokumentarfilm "UNBOUND", produziert vom Barfuß-Schuhhersteller Vivobarefoot aus London, erscheint Ende März und erzählt von Frauen, deren Leben sich durch minimalistisches Schuhwerk positiv verändert hat.