Schluss mit "Visit Barcelona"

Barcelona will offiziell nicht mehr besucht werden

Die Hauptstadt Kataloniens geht offiziell gegen den Massentourismus vor und hat auf Druck der Bevölkerung einen drastischen Schritt gesetzt.

Heute Life
Barcelona will offiziell nicht mehr besucht werden
Täglich wälzen sich Menschenmassen durch die La Rampla in Barcelona.
Getty Images

Die Stadt Barcelona reagiert jetzt auf den Druck und den anhaltenden Protest der Bevölkerung gegen den Massentourismus der Bevölkerung mit einer drastischen Maßnahme. Das Tourismusbüro ändert seinen 15 Jahre alten Slogan "Visit Barclona" (deutsch: Besuche Barcelona) in "This is Barcelona" (deutsch: Das ist Barcelona) um.

Wir beenden den weltweiten Aufruf, uns zu besuchen.
Mateu Hernández
Generaldirektor von Turisme de Barcelona

"Wir beenden den weltweiten Aufruf, uns zu besuchen, und gehen einen Schritt weiter, um auf uns aufmerksam zu machen", erklärte Mateu Hernández, Generaldirektor von Turisme de Barcelona, auf einer Pressekonferenz.

Qualitätstourismus im Fokus

"Visit Barcelona" sei eine Erfolgsgeschichte gewesen und habe die damalige Industriestadt aus der Krise geholt. Nun habe sich der Kontext jedoch geändert und der "Besuch" seinen Höhepunkt erreicht, so Hernández.

"Heute bekräftigt Turisme de Barcelona die Bedeutung unserer Identität als Stadt und deshalb sind wir von Visit zu This is Barcelona übergegangen." Damit will die Stadt zukünftig mehr auf Qualitätstouristen setzen, die länger bleiben, mehr ausgeben und die Stadt nachhaltig entdecken. Der Fokus liegt darauf, verantwortungsbewusste Besucher anzuziehen, die sich für die Kultur, Kunst, Musik, Gastronomie und Architektur Barcelonas interessieren.

Die neue Kampagne, mit einem Budget von 5,5 Millionen Euro, startet am 22. August während des prestigeträchtigen Segelwettbewerbs America’s Cup.

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    Karl Thomas / Allover / picturedesk.com

    Rigorose Maßnahmen gegen Touristen

    Barcelona kämpft seit Jahren mit den Folgen des Massentourismus und hat bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Besucherzahlen zu regulieren. So wurde beispielsweise eine stark frequentierte Busroute aus Google Maps entfernt, um sicherzustellen, dass Einheimische, insbesondere ältere Menschen, Plätze finden.

    Bürgermeister Jaume Collboni versprach zudem, dass kurzfristige Vermietungen bis 2028 aus der Stadt verschwinden sollen. Er gibt an, dass derzeit mehr als 10.000 Wohnungen als Mietobjekte für Touristen registriert sind.

    Auf den Punkt gebracht

    • Barcelona ändert offiziell seinen Slogan von "Visit Barcelona" zu "This is Barcelona", um den Fokus auf Qualitätstourismus zu legen und verantwortungsbewusste Besucher anzuziehen
    • Die Stadt reagiert auf den Druck der Bevölkerung gegen den Massentourismus und plant rigorose Maßnahmen, um die Besucherzahlen zu regulieren, wie die Entfernung einer stark frequentierten Busroute aus Google Maps und das Verschwinden kurzfristiger Vermietungen bis 2028
    red
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