Inakzeptabler Zustand
Bannmeile vor Spital soll vor Demonstrationen schützen
Das Landeskrankenhaus Bregenz fordert nun eine Schutzzone rund um das Spital, um die wöchentlich protestierenden Abtreibungsgegner fernzuhalten.
Dreimal in der Woche versammeln sich Abtreibungsgegner oder – "Lebensschützer", wie sie sich selbst nennen – auf dem öffentlichen Gehweg vor dem Landeskrankenhaus Bregenz. Für Michael Rohde, den Leiter der gynäkologischen Abteilung, ein inakzeptabler Zustand. Deshalb fordert das Spital nun eine Schutzzone rund um das Gelände, um die demonstrierenden Personen fernzuhalten.
"Die einzige Lösung"
"Wir sehen die einzige Lösung darin, dass es eine solche Regelung gibt", betonte Rohde auf Nachfrage des ORF Vorarlberg. Die Politik wisse bereits von dem Problem. "Ich hoffe sehr stark darauf, dass sie sich dafür einsetzen, zu einer Regelung zu kommen", so der Leiter.
Eine solche Regelung gibt es bereits, zwar nicht in Österreich aber in Deutschland. Diese sei dort in Kraft, um Gesundheitsinstitutionen vor jenen Kundgebungen zu schützen. "Es gibt genügend öffentlichen Raum, wo man solche Diskussionen austragen kann. Das muss nicht hier vor unseren Patienten sein", erklärte Rohde.
Zuständig für eine derartige Schutzzone wäre die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG). Außerdem hat sich auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) die Situation angesehen und schon mehrfach eine Bannmeilen-Regelung angeregt.
Erste Maßnahme ohne Erfolg
Das Krankenhaus selbst blieb aber nicht untätig und wehrte sich mit den möglichen Mitteln. Als erste Maßnahme wurde etwa eine Hecke gepflanzt, damit wenigstens die direkte Sichtlinie zwischen den Demonstranten und Personal, bzw. Patienten verdeckt wird, wie das Krankenhaus gegenüber ORF Vorarlberg erklärte.
Die Wirkung war aber nicht langlebig, denn die Abtreibungsgegner machten einfach ihre Transparente und Schilder höher. Deshalb würde man weitere Schutzmaßnahmen des Bundes begrüßen. Die Demonstrationen seien unter anderem auch für die Patienten sehr belastend, die beispielsweise wegen einer Totgeburt ins Spital kommen müssen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Das Landeskrankenhaus Bregenz fordert eine Schutzzone rund um das Gelände, um die wöchentlichen Demonstrationen von Abtreibungsgegnern zu stoppen
- Der Leiter der gynäkologischen Abteilung betont, dass es genügend öffentlichen Raum für solche Diskussionen gibt und dass die Demonstrationen die Patienten belasten
- Gesundheitsminister Johannes Rauch hat bereits eine Bannmeilen-Regelung angeregt