Polizei mit Nägeln gestoppt

Bankomat gesprengt – Bewohner in der Nacht evakuiert

Unbekannte sprengten in der Nacht einen Bankomaten im Bahnhof Zellerndorf. Bewohner im Stock darüber wurden von der Polizei evakuiert.

Sarah Marie Piskur
Bankomat gesprengt – Bewohner in der Nacht evakuiert
Die Explosion riss die Bewohner Zellerndorfs aus dem Schlaf. Vom Bankomaten sind nur noch Trümmer übrig.
Leserreporter

Fensterrahmen wurden aus der Wand gerissen, Glas liegt auf der Straße verstreut. Die Bewohner des 2.500-Seelen-Ortes Zellerndorf im Bezirk Hollabrunn wurden am Mittwoch in den frühen Morgenstunden unsanft aus dem Schlaf gerissen. Eine Explosion erschütterte die Marktgemeinde.

Im Warteraum des örtlichen Bahnhofes sprengten Unbekannte gegen 3.30 Uhr einen Bankomaten, der durch die Detonation komplett in seine Einzelteile zerlegt wurde. Anrainer riefen die Polizei, die sofort eine Fahndung einleitete. Von den Tätern fehlt bisher aber jede Spur – "Heute" berichtete.

Geld unter Schutt begraben

Im Kreuzungsbereich der B45 mit der Zufahrtsstraße zum Bahnhof verstreuten die Täter Schrauben und Nägel. Die Reifen eines der zufahrenden Streifenwagen wurden dadurch beschädigt.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte es den Tätern nicht gelungen sein, Bargeld zu erbeuten, weil dieses unter einer großen Menge Schutt lag. Am Gebäude selbst entstand laut Angaben der Polizei ein erheblicher Schaden, denn auch Türen wurden aus den Angeln gerissen und lagen vor dem Gebäude verstreut.

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    Der Bankomat wurde durch die Explosion in seine Einzelteile zerlegt. Der entstandene Schaden ist groß.
    Der Bankomat wurde durch die Explosion in seine Einzelteile zerlegt. Der entstandene Schaden ist groß.
    Privat / Leserreporter

    Nachbar evakuiert

    Direkt über dem Warteraum ist eine Wohneinheit der Caritas und auch direkt gegenüber befindet sich ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderung. Der Klient, der in der teilbetreuten Wohnung lebt, wurde aus Sicherheitsgründen noch in der Nacht von der Polizei aus seinem Zuhause geholt.

    "Wir haben dem Klienten einen Platz in unserem Wohnhaus angeboten. Er ist zu seiner Freundin gefahren und mittlerweile wieder zurück in seinem Zuhause", erklärt Caritas-Regionalleiter Thomas Krottendorfer gegenüber "Heute". In der Zwischenzeit seien auch Statiker vor Ort gewesen, die das Gebäude überprüften. "Glücklicherweise ist nicht mehr passiert. Wir sind alle sehr froh, dass niemand Schaden erlitten hat", so Krottendorfer.

    Bürgermeister erschüttert

    Die Geschehnisse der Nacht sitzen den Gemeindebürgern jedenfalls in den Knochen. "Ich bin heilfroh, dass nicht mehr passiert ist, weil direkt darüber ja auch Leute wohnen", erzählt eine junge Zellerndorferin.

    Auch Bürgermeister Markus Baier (ÖVP) ist von dem Vorfall schockiert: "Ich finde es erschreckend, was hier passiert ist. Abgesehen von dem Sachschaden, wohnen hier auch Menschen", verdeutlicht auch Baier die direkte Nähe zu den Bewohnern. "Dass so etwas auch bei uns am Land mittlerweile gang und gäbe ist, finde ich erschreckend", so Baier weiter.

    Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art im nördlichen Niederösterreich. Schon im Juli versuchte sich eine Bankomat-Bande an zwei Geldautomaten in Drosendorf (Bezirk Horn). Wenig später gelang ein Coup in Schrattenberg im Bezirk Mistelbach. Im Bezirk Bruck an der Leitha etwa wurde erst am 12. September versucht einen Bankomaten in die Luft zu sprengen, wie in Drosendorf blieb aber auch hier der Geldregen für die Täter aus.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Unbekannte sprengten in der Nacht einen Bankomaten im Bahnhof Zellerndorf, was zu erheblichen Sachschäden und der Evakuierung von Bewohnern führte
      • Trotz sofort eingeleiteter Fahndung fehlt von den Tätern jede Spur, während die Gemeinde erschüttert über den Vorfall ist
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