Unzufrieden mit Spielzeit
Bankdrücker Fitz: "Ich akzeptiere diese Rolle nicht"
Die Austria kämpft um die Top sechs, die Tore bleiben aus. Kreativspieler Dominik Fitz könnte etwas daran ändern, kommt aber nicht zu Einsätzen.
Erst 14 Tore hat die Austria in 16 Spielen in dieser Bundesliga-Saison erzielt. Nur alle 103 Minuten können die Violetten über einen Treffer jubeln. Am Sonntag gegen den LASK gelang beim 0:0 keines. In den letzten drei Partien gelang der Mannschaft von Michael Wimmer kein Tor. "Uns fehlt die letzte Gier auf Tore", ärgert sich der Austria-Trainer.
20 Punkte für Austria zu wenig
In der Offensive ist der Wurm drinnen. Die defensive Leistung kann sich sehen lassen: In 16 Begegnungen blieb die Wiener Austria neunmal ohne Gegentor. Das Problem: Ohne Tore gewinnt man keine Spiele. Ein Torverhältnis von 14 Toren zu 14 Gegentreffern zeigt, dass die Austria auf der Stelle tritt. Die Spiele mit Beteiligung der "Veilchen" haben einen Tor-Schnitt von 1,76 Treffern pro Partie. Der historische Liga-Durchschnitt liegt bei 2,6. Die Wiener sind zurzeit auf dem achten Tabellenplatz. 20 Punkte nach der Hälfte der Saison sind für die Austria zu wenig.
Aus der starken Defensive resultiert eine schwache Offensive. "Wir versuchen im Training, viele Situationen herzustellen, wo du im letzten Drittel bist, wo du Entscheidungen treffen musst", sagt Austria-Coach Michael Wimmer. Eine Umstellung im Mittelfeld könnte wieder zu mehr Toren führen. "Vielleicht brauchen wir noch einen Spieler mehr in der Box. Wir müssen überlegen, ob wir von der Positionierung etwas ändern. Vielleicht müssen es nicht nur zwei, sondern drei Achter sein."
Kreativspieler einbinden
Im letzten Frühjahr waren die Spiele der Violetten sehr torreich. In 16 Partien erzielten die Austria 30 Volltreffer, kassierte aber auch 27. Die Verbesserung in der Defensive hängt direkt mit dem Schwächeln in der Offensive zusammen so Wimmer: "Wir stehen defensiv sehr gut, haben eine gute Restverteidigung. Das liegt daran, dass wir im Mittelfeld von der Positionierung her mit 2-2 spielen, die Doppelsechs also da ist. Letztes Jahr haben wir es oft mit 1-3 gespielt, da bist du ein bisschen anfälliger bei Umschaltaktionen, hast aber einen Spieler mehr in der Box. Es ist ein Balanceakt."
Ein Spieler, der sich durch seine Kreativität aufdrängt, wäre Dominik Fitz. In der letzten Saison hatte der 24-jährige Offensivspieler 23 Scorerpunkte in 38 Spielen auf der Habenseite. In diesem Herbst kam Fitz allerdings meistens nur von der Bank.
"Ich werde das nicht akzeptieren"
Der Kreativspieler ist damit nicht zufrieden: "Ich werde diese Rolle auf keinen Fall akzeptieren! Ich werde weiter Gas geben und schauen, dass ich mich wieder reinkämpfe." Vor knapp zwei Monaten stand Fitz das letzte Mal in der Startaufstellung der Austria. Für den 24-Jährigen, der auch nicht fit ausfiel, ist das zu wenig: "Wir haben es in den letzten Wochen gut gemacht, aber nach vorne war das nicht so berauschend."
Wimmer macht dem Tempodribbler aber Hoffnung auf mehr Spielzeit: "Er ist immer ein Kandidat für die Startelf. Über kurz oder lang sind wir uns alle einig, dass er in der Mannschaft eine Rolle hat, die er von Beginn weg spielen muss."
Klar ist: Die defensive Stärke bei der Austria ist mit einer gewissen Planlosigkeit in der Offensive verbunden. Das könnte ein Kreativspieler wie Fitz ändern.