Wien

Bagger besetzt, Fahrer blieb sitzen und orderte Kaffee

Während der stundenlangen Besetzung blieb Peter entspannt im Bagger sitzen, lies sich Kaffee aus dem McDrive bringen und tratsche mit Aktivisten.

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Baggerfahrer Peter lies sich während der Besetzung der Baustelle in Wien Donaustadt einen Kaffee aus dem McDrive bringen.
Baggerfahrer Peter lies sich während der Besetzung der Baustelle in Wien Donaustadt einen Kaffee aus dem McDrive bringen.
Denise Auer

Am Mittwoch brachten Gegner der Stadtstraße die Arbeiten in der Anfanggasse (Wien-Donaustadt) zum Erliegen, wir haben berichtet. Ganz entspannt nahm es Fahrer Peter (58), als die Aktivisten auf seinen Bagger kletterten. Wenige Minuten nach der Besetzung rief er einen Kollegen an, um sich Kaffee bringen zu lassen. Selber aussteigen wollte Peter nicht: "Ich bleibe bis Dienstschluss um 18 Uhr und passe auf mein 'Baby' auf", so der Fahrer.

"Schon Millionen für den Scheiß ausgegeben"

Für die Störaktion hat Peter teilweise Verständnis, aber: "Jetzt ist es zu spät, das Projekt ist nicht mehr zu verhindern. Es sind schon Millionen für den Scheiß ausgegeben worden", erzählte er "Heute". Als der Kollege dann den bestellten Kaffee aus dem McDrive vorbei brachte, nutze Peter die unfreiwillige Pause, um sich mit den Aktivisten auszutauschen. "Für mich persönlich ist die Verzögerung schlecht. Während dieser Zeit verdiene ich kein Geld", so seine Schilderung.

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    Baggerfahrer Peter behielt während der Besetzung die Nerven und nutze die Zeit für eine Kaffeepause.
    Baggerfahrer Peter behielt während der Besetzung die Nerven und nutze die Zeit für eine Kaffeepause.
    Denise Auer

    Weniger gemütlich war die Besetzung für seinen Kollegen Andi: Als der Fahrer seine Arbeit wieder aufnehmen wollte und sich in Bewegung setzte, liefen ihm mehrere Aktivisten entgegen. Die Demonstranten verstellten dem Fahrzeug den Weg und setzten sich auf die vollbeladene Schaufel. Die hob sich dennoch, so dass die Aktivisten in Deckung gehen mussten, während andere gegen die Baggerscheibe hämmerten. "Ich bin leicht reizbar. Wir machen hier doch nur unsere Arbeit", sagte Andi zu "Heute".

    Weitere Störaktionen geplant

    Etwas anders sahen das naturgemäß die Aktivisten. Eine von ihnen ist Isi (28), die ihre Hände auf einem der Bagger in einem Eisenrohr fixierte: "Die Bauarbeiten zerstören wertvollen landwirtschaftlichen Boden. Wir haben aus unserer Sicht alles versucht, doch die Stadt ist zu keinen Gesprächen bereit. Wir müssen gewaltfreien Widerstand leisten", bekräftigte die Umweltschützerin, die später festgenommen wurde.

    Störaktionen wie diese, werde man jedenfalls noch öfter machen, wie Isi versicherte. Das bekam auch die Polizei zu hören: Als die Beamten vor Ort die Aktivisten fragten, wie lange man bleiben wolle, antwortete man: "Bis die Stadtstraße nicht gebaut wird." 

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